Ohne Test auf Station
Ins Bundeswehrkrankenhaus kommen Besucher einfach so

Während die Coronaregeln mit Ausgangssperren immer weiter verschärft werden und man in Berlin bisher nur mit negativem Coronatest in Läden oder Museen kann, geht das im Bundeswehrkrankenhaus problemlos.

Soldaten am Haupteingang neben einem weißen Zelt kontrollieren, wer aufs Gelände kommt: Was wie die schärfste Sicherheitskontrolle in der Stadt aussieht, entpuppt sich beim Selbsttest als gar nicht so sicher. Besucher dürfen hier einmal am Tag für eine Stunde ihre Angehörigen besuchen. Antigenschnelltests müssen in dem Zelt nur Besucher machen, die Patienten auf der Intensivstation besuchen wollen. Alle anderen kommen einfach so rein und können so im gesamten Gebäude herumlaufen. Die Soldaten fragen am Eingang an der Scharnhorststraße lediglich ein paar Dinge ab - ob man Symptome hat oder vor kurzem im Ausland war. Dann wird Fieber gemessen und ein Begleitschein ausgefüllt - fertig. Schon kann jeder Besucher ohne Negativtest loslaufen.

In den großen Krankenhäusern Charité und Vivantes herrscht hingegen in allen Kliniken strenges Besuchsverbot. Nur bei Kindern und Schwerstkranken können Ausnahmen vereinbart werden. „Merkwürdig, dass man hier so einfach reinkommt und das Virus hineintragen könnte“, sagt eine Besucherin, die in einem Friedrichshainer Altenheim arbeitet. Die Frau ist schon lange zwei Mal geimpft und muss sich dort täglich testen lassen, bevor sie auf die Wohnetagen darf.

Alles rechtens

Der Presseoffizier vom Bundeswehrkrankenhaus verweist auf die Corona-Verordnung des Senats, an die man sich halte. Demnach ist der Patientenbesuch tatsächlich einmal am Tag durch eine Person für eine Stunde erlaubt. Von einem negativen Testergebnis ist nicht die Rede. Der Abstrich böte auch nur eine Momentaufnahme und sei nicht sicher, so der Presseoffizier. Das gar keine Überprüfung jedoch Risiken birgt, räumte er ein.

Patienten, die im Bundeswehrkrankenhaus stationär aufgenommen werden, müssen einen Tag vorher im Krankenhaus einen PCR-Test machen. Danach können sie erstmal wieder nach Hause. Auf die Frage, wo der Test stattfinde, schickte der Pförtner den Autor dieses Textes mit seinem Vater auf die Covid-Intensivstation. Das war natürlich völlig falsch; der Test fand ganz woanders statt. Die Sicherheitsmitarbeiter seien nicht von der Bundeswehr, hieß es auf Nachfrage, wie das sein könne. Sie würden jetzt noch einmal informiert werden, dass niemand auf die Corona-Intensivstationen geschickt wird.

Der Senat hat am 27. April beschlossen, dass Geimpfte und Genesene ab 1. Mai von der Testpflicht befreit sind. Sie können ohne Vorlage einkaufen oder zum Friseurbesuch. Für Geimpfte und Genesene entfällt auch die bisherige Quarantänepflicht bei Kontakt mit einer Coronainfizierten Person. Ausnahmen gelten bei Vorliegen von Symptomen und im Krankenhausbereich.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.