Parkrecht für Schwerbehinderte
Mitte ändert Genehmigungspraxis

Die Straßenverkehrsbehörde erleichtert Schwerbehinderten das Parken. Das neue Parksonderrecht soll in ganz Berlin Schule machen.

Mitte will die Rechte von Menschen mit einer Behinderung stärken. Denn sie sind vielerorts immer noch benachteiligt. Im aktuellen Fall geht es um die Gleichberechtigung beim Parken. So hat die Straßenverkehrsbehörde in Mitte jetzt ihre Genehmigungspraxis für sogenannte personenbezogene Schwerbehindertenparkplätze geändert. Das soll später in ganz Berlin Schule machen.

Konkret geht es um Fälle, in denen schwerbehinderte Antragsteller nicht selbst Auto fahren. Bisher hielt es die Straßenbehörde für zumutbar, dass Fahrer oder Assistenzen den Schwerbehinderten beispielsweise nach einem Arztbesuch „wohnungsnah“ absetzen. Also nicht direkt vor der Haustür, sondern durchaus auch in größerer Entfernung. Diese Ansicht ändert der Bezirk nun.

Von jetzt an wird auch Schwerbehinderten ein Parksonderrecht eingeräumt, wenn sie beim Fahren eines Kfz auf Hilfe angewiesen sind. Laut Bezirksamt hat das den Vorteil, dass sie nicht mehr mitten auf der Straße ein- und aussteigen müssen. Und auch nicht mehr bei Wind und Wetter auf ihren Assistenten warten müssen. Will heißen, das Auto darf vor der Haustür geparkt werden. Das war in der Regel bisher nur erlaubt, wenn der Betroffene das Fahrzeug auch selbst fährt. Damit will der Bezirk auch dem Diskriminierungsverbot der UN-Behindertenrechtskonvention und des Landesgleichberechtigungsgesetzes (LBGB) Rechnung tragen. „Uns ist es wichtig, dass wir bei allen Verwaltungsentscheidungen das Diskriminierungsverbot ernst nehmen“, sagt Almut Neumann (Grüne). Die Verkehrsstadträtin hatte im Vorfeld der neuen Genehmigungspraxis zu einem Workshop geladen, bei dem auch die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen dabei war. Christine Braunert-Rümenapf will nun mit allen Beauftragten für Menschen mit Behinderung Praxisbeispiele sammeln. Um die Genehmigungspraxis dann in allen zwölf Bezirken anzupassen.

Personenbezogene Behindertenparkplätze dürfen am Wohnort oder Arbeitsplatz eingerichtet werden – jedoch nicht so ohne Weiteres. Voraussetzung ist, dass dem Betroffenen kein fester Stellplatz zugewiesen wurde. Auch muss es ausreichend Platz dafür geben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 141× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 805× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 132× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.