Sorgentelefon für Senioren

Elke Schilling, Vorsitzende der Seniorenvertretung Mitte, hat Silbernetz initiiert und sucht händeringend Geldgeber. Foto: Dirk Jericho
  • Elke Schilling, Vorsitzende der Seniorenvertretung Mitte, hat Silbernetz initiiert und sucht händeringend Geldgeber. Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Das Konzept ist fertig, ein erstes Team steht bereit. 2016 soll das Hilfstelefon als Pilotprojekt vorerst im Bezirk Mitte starten. Doch die Initiatoren der kostenfreien und anonymen Silbernetz-Hotline haben bisher keine Finanzierung.

Immer mehr ältere Menschen vereinsamen zu Hause. Sie haben keinen zum Reden, gehen kaum noch raus, ziehen sich zurück. „Einsamkeit macht Angst“, sagt Elke Schilling. Die Vorsitzende der Seniorenvertretung Mitte hat das Hilfstelefon nach dem britischen Vorbild The Silverline Helpline initiiert.

Im kommenden Jahr will Schilling starten. Ein Team von 13 Ehrenamtlichen, die einmal pro Woche mit einsamen Senioren telefonieren, zuhören und ermutigen, die vielfältigen Hilfsangebote wie Besuchsdienste oder Seniorenclubs zu nutzen, würde gern loslegen. Doch zuerst muss die Silbernetz-Hotline freigeschaltet sein, an die sich die Betroffenen kostenfrei wenden können.

Die Hotline selbst ist natürlich nicht mit Ehrenamtlichen zu stemmen. Dafür müssen geschulte Mitarbeiter eingestellt werden. Elke Schilling geht von Kosten für Personal, Technik und Miete von drei Euro pro potenziellen Anrufer aus. Da kommt jährlich bei etwa 250 000 Älteren über 60 Jahre in Berlin, die sich laut Studien gelegentlich einsam fühlen, schon eine Dreiviertel Million Euro zusammen. Wird das Projekt bundesweit ausgeweitet, wie es sich die frühere Staatssekretärin für Frauenpolitik in der Magdeburger Staatskanzlei wünscht, steigen natürlich die Projektkosten. In Deutschland sollen nach Schätzungen etwa acht Millionen ältere Menschen isoliert und vereinsamt leben.

Elke Schilling ist seit Wochen damit beschäftigt, Förderanträge bei Stiftungen zu schreiben und Sponsoren zu gewinnen. Zusagen gibt es bisher keine. Lediglich eine Crowdfunding-Aktion auf dem Spendenportal Betterplace brachte immerhin 2600 Euro. Schilling hofft, dass das Bezirksamt Mitte die Silbernetz-Pioniere finanziell unterstützt. Der Bezirk hatte vom Senat für seinen Altenplan 10 000 Euro Preisgeld bekommen. „Das Geld wäre bei Silbernetz genau richtig eingesetzt“, sagt Schilling. Einen Antrag vom Humanistischen Verband, der Träger des Silbernetz-Projektes, hat das Bezirksamt bisher nicht beschieden. Elke Schilling hofft sehr, dass Mitte hilft. Schließlich soll zunächst hier das Projekt starten und später auf ganz Berlin und vielleicht am Ende sogar deutschlandweit ausgeweitet werden. DJ

Weitere Informationen über Silbernetz gibt es unter der Adresse: www.silbernetz.org.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 558× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 821× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.199× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.