Trauerfeier für einsam Verstorbene

Mitte. Der Jüngste war gerade einmal 38 Jahre alt, der Älteste 91. Das sind zwei von insgesamt 46 Frauen und Männern, die in diesem Jahr in Mitte einsam gestorben sind. Weil sie keine Verwandten hatten oder mittellos waren, wurden sie vom Amt bestattet, allerdings ohne Trauerfeier. Diesen würdevollen Abschied holen der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte und das Bezirksamt Mitte morgen, 22. November, nach. Während der Gedenkfeier ab 17 Uhr in der St. Marienkirche am Alexanderplatz werden die Namen, Geburts- und Sterbedaten und die letzten Adressen der Verstorbenen verlesen. Die Hoffnung ist, so doch noch Verwandte oder Bekannte zu finden. Außerdem wird für jeden Toten eine Kerze entzündet. Superintendentin Silke Radosh-Hinder und Pfarrer Michael Kösling leiten die Gedenkfeier. Bürgermeisterin, Stadträte und der BVV-Vorstand sind ebenfalls vor Ort. 2024 gab es in Mitte bis Oktober 216 sogenannte ordnungsbehördliche Bestattungen. Ordnungsbehördlich bestattet wird, wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige zu ermitteln, werden sie vom Gesetz her "einsam Verstorbene" genannt. Im Vorjahr gab es 43 solcher Menschen in Mitte, drei weniger als dieses Jahr. Die Initiative für die Gedenkfeier ging 2019 vom Kirchenkreis aus. Alle Namen und Adressen der Verstorbenen stehen zum Nachlesen auf der Seite des Bezirksamts unter www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksamt/stefanie-remlinger/artikel.1500850.php. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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