Jugendeinrichtungen gerettet
Trotz Erfolgs muss in Mitte auch weiterhin gespart werden

Große Erleichterung bei den freien Trägern der Jugend- und Familienhilfe im Bezirk, aber auch im Bezirksamt Mitte: Nach einer entsprechenden Entscheidung der Senatsverwaltung für Finanzen sind „die in den vergangenen Wochen befürchteten und von lautstarken Protesten begleiteten Schließungen von Jugendclubs sowie Freizeit- und Senioreneinrichtungen … damit vom Tisch. Ebenso die damit verbundenen Entlassungen der Beschäftigten bei den freien Trägern,“ wie es dazu in einer Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte heißt.

Wie berichtet, war Anfang des Jahres vor allem von Jugendhilfeorganisationen vor einem drohenden Kahlschlag und einer Gefährdung des sozialen Friedens gewarnt worden. Hintergrund dieser Warnung: Durch Einsparungen nach Senatsvorgaben in Höhe von 13 Millionen Euro drohten „53 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, 28 Einrichtungen der schul- und berufsbezogenen Jugendsozialarbeit und 14 Familienzentren das Aus und die Abwanderung von hochqualifizierten und erfahrenen Fachkräften aus fast 100 Einrichtungen“, wie es dazu in einem offenen Brandbrief einer Vielzahl von Organisationen an politische Gremien in der Stadt warnend hieß.

Nun konnte das Bezirksamt Mitte zumindest eine Teilentwarnung geben, denn gespart werden muss im Bezirk auch in Zukunft: „Ein erheblicher Teil der zu erbringenden Einsparungen (darf) aus Investitionsmitteln herangezogen werden …, die absehbar nicht in Bauvorhaben fließen können. Die verbleibende Summe, die im Haushalt 24/25 darüber hinaus gekürzt werden muss, fällt somit geringer aus und wird auf alle Geschäftsbereiche der Verwaltung umgelegt“, erläuterte Bürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) den mit der Senatsverwaltung nun gefundenen Kompromiss und entschuldigt sich in einem Schreiben an die Beteiligten „für diese Stressphase voller Ungewissheiten und Unsicherheiten“.

Deutliche Erleichterung über den Erfolg des Bezirks zeigt auch der zuständige Stadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Christoph Keller (Linke): „Ich bin wirklich sehr erleichtert über die Rettung unserer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, unserer Familienzentren und Schulstationen. “ Manfred Nowak ist Vorsitzender des AWO Kreisverbands Berlin-Mitte, eine der mitunterzeichnenden Organisationen des Brandbriefs. Auch er zeigt sich „erleichtert und erfreut über die Entwicklung. Außerdem möchte ich mich – sicher auch im Namen aller Unterzeichner des Briefes – bei all denen für das gezeigte Engagement bedanken, die nun zur Verhinderung dieser Kürzungen in den bedrohten Bereichen beigetragen haben.“

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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