Glänzende Vorbilder
Vier Berliner bekommen die Verdienstmedaille
Sie übernehmen freiwillig Aufgaben und machen auf Missstände aufmerksam, sie reißen andere Menschen mit und motivieren sie. Für Angelika Krüger, Renate Gebler, Hans-Georg Rennert und Tobias Wolf gehört freiwilliges Engagement zum Alltag. Dafür wurden sie jetzt belohnt.
Sie kommen aus ganz verschiedenen Bereichen und haben doch eins gemeinsam: Sie engagieren sich großherzig für ihre Mitmenschen. Zwei Frauen und zwei Männer bekamen dafür jetzt von Bürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) die Bezirksverdienstmedaille als höchste Auszeichnung des Rathauses.
Angelika Krüger gehört zu den „Omas gegen Rechts“ und engagiert sich seit vier Jahren für die Demokratie und ihre Werte und organisiert Aktionen in Mitte mit. Ob als „Oma for Future“ oder als Teilnehmerin bei den „Tagen gegen Rassismus“ an der Turmstraße ist Angelika Krüger immer ganz vorne mit dabei. „Sie inspiriert andere und beeindruckt durch ihre Arbeit zur politischen Teilhabe und Erinnerungskultur. Sie ist ein leuchtendes Beispiel für uns alle“, gratuliert ihre Laudatorin, die Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller (Grüne), zur Medaille.
Renate Gebler gründete 1972 die Elterninitiativ-Kita (EKT) Schillerpark mit. Das war damals Berlins erster Kinderladen. „Kinder sollen sich geborgen fühlen, mitbestimmen und frei spielen dürfen.“ Das ist bis heute Renate Geblers Motto, dafür setzt sich die Weddingerin seit mehr als 50 Jahren ein. Gebler ist auch Lesepatin an der Anna-Lindh-Grundschule und politisch in der SPD aktiv.
Hans-Georg Rennert wiederum ist das Herz und die Seele des Vereins „Gemeinsam im Stadtteil“, dem Träger des hinteren Sprengel-Hauses. Vor rund 20 Jahren baute er zusammen mit Claudia Schwarz vom Nachbarschaftsladen und anderen Mitstreitern das Sprengel-Haus als Nachbarschaftszentrum auf. Rennert moderierte über Jahre den Runden Tisch Sprengelkiez und war Mitglied in der Redaktion des Kiezboten. Immer gut vernetzt war Hans-Georg Rennert Ansprechpartner für (fast) alles. In diesem Sommer hat er sich in den Ruhestand verabschiedet – mit der wohlverdienten Verdienstmedaille.
Bekannt wie ein „bunter Hund“ ist auch Tobias Wolf. Er engagiert sich in der Drogen- und Suchthilfe, vorrangig am schwierigen Leopoldplatz. „Er ist für die Klienten von Fixpunkt, das Bezirksamt, aber auch für die Polizei ein zuverlässiger und vertrauensvoller Ansprechpartner“, so Rathauschefin Stefanie Remlinger. Wolf sitzt außerdem in der Steuerungsrunde Platzmanagement Leopoldplatz und steht laut Bezirksamt „wie kein anderer für spontane Einsätze zur Krisenbewältigung am Leopoldplatz und flexible Übergangslösungen, trotz schwieriger Bedingungen“. So war es etwa dem Engagement von Tobias Wolf zu verdanken, dass der Verein Fixpunkt nach der Kündigung seiner Räume am Leo die Suchtkranken in wechselnden Provisorien weiterbetreuen konnte. Diese Mühen wurden jetzt ebenfalls mit der Bezirksverdienstmedaille belohnt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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