Was die Therapeuten dazu alles leisten können
Eine von ihnen ist die Physiotherapeutin Christine Korfant. Durch ihre Arbeit können viele Bewohner ihren Bewegungsradius wieder erweitern. Als Lieselotte Jahnke vor drei Jahren ihre Wohnung aufgeben musste, hatte das vor allem einen körperlichen Grund: "Ich konnte nicht mehr laufen und bin deshalb nicht mehr allein zurechtgekommen." Der Neuanfang im Altenheim war schwer. "Ich habe geheult", erinnert sich die 82-Jährige. Doch dann erwachten bei der ehemaligen Bankangestellten wieder die Lebensgeister. Sie wollte sich nicht mehr im Rollstuhl, sondern lieber am Rollator fortbewegen. "Ein paar Schritte konnte ich im Zimmer gehen. Dann habe ich das Haus erkundet, bin die Treppen runter, habe mir den Speisesaal und den Garten angesehen. Unterstützt hat mich eine Pflegerin, die mich immer wieder in den Arm genommen und mir Mut zugesprochen hat." Christine Korfant arbeitet als Physiotherapeutin und macht allen besorgten Senioren Mut, die Angst haben vor den typischen Alterskrankheiten rund um den Bewegungsapparat - vom Oberschenkelhalsbruch bis zum Schlaganfall: "Wir können viel tun, um die Muskulatur, das Gleichgewicht oder neue Gelenke zu trainieren." Die 56-Jährige betont jedoch, dass sie bei der Arbeit mit Senioren anders als mit jüngeren Patienten vorgeht: "Ich muss erst einmal sehen, auf welchem Weg ich die Menschen erreiche. Dazu sind ihr soziales Umfeld und ihre Biografie wichtig, weil ich nicht nur das Bein allein behandeln kann." Die Therapieerfolge zeigen, wie wichtig dieser ganzheitliche Ansatz ist.
Natürlich freut sich Christine Korfant, wenn ihre Patienten wieder innerhalb und außerhalb des Hauses unterwegs sind. "Wenn die Menschen selbstständig herumlaufen, habe ich meine Arbeit bereits beendet." Gut, dass sich Menschen wie Christine Korfant in der Altenpflege engagieren.
Autor:Jochen Mertens aus Mitte |
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