Neue Studie der HU Berlin
Wie verändert Eltern die Geburt des Kindes?
Wie verändert die Geburt eines Kindes die Eltern? Dieser Frage geht eine neue Studie des Instituts für Psychologie der Berliner Humboldt-Universität (HU) nach.
Dass die Geburt des ersten Kindes grundsätzlich mit einer Persönlichkeitsreifung einhergeht, konnte die Studie nicht bestätigen. Das ist ein Fazit der Studie, in der die Psychologinnen Eva Asselmann und Jule Specht untersucht haben, welche Persönlichkeitsmerkmale von Eltern sich in den Jahren vor und nach der Geburt des ersten Kindes verändern. Die Forscherinnen haben Daten von knapp 20.000 Personen ausgewertet. In der Langzeitstudie aus Deutschland wurden die Persönlichkeitsmerkmale Offenheit, Geselligkeit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und emotionale Stabilität in den Jahren vor und nach der Geburt des ersten Kindes untersucht.
Eltern waren nach der Geburt ihres Kindes oft weniger gesellig. Eine naheliegende Erklärung: „Mit einem Baby bleibt oft kaum Zeit, um neue Dinge auszuprobieren oder Freunde zu treffen“, so die Studienmacher. Persönlichkeitsmerkmale wie Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und emotionale Stabilität waren teilweise vom Alter und Geschlecht abhängig. So zeigte die Studie, dass jüngere Eltern im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes deutlich gewissenhafter waren als in den Jahren davor und danach.
Ältere Pärchen hingegen waren nach der Geburt des ersten Kindes sogar weniger gewissenhaft als zuvor. Eine mögliche Erklärung: Gerade junge Eltern müssen oft schlagartig Verantwortung übernehmen. Dagegen haben sich späte Eltern bereits einen sozialen Status erarbeitet, der es ihnen erlaubt, nach der Familiengründung beruflich kürzer zu treten.
Die Studie findet sich im Internet unter https://bwurl.de/15c1.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.