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Bundesjugendspiele werden zum Sportfest ohne Kräftemessen
Nicht jeder ist ein großer Sportler. Mancher keucht beim Lauf mit roten Backen als Letzter ins Ziel oder weiß einfach mit einem Ball nichts anzufangen.
Wettkämpfe in der Schule sind deshalb für körperlich schwächere und unsportliche Schüler oft demütigend. Die Bloßstellung vor allen macht die Kinder seelisch krank und traumatisiert sie. So ungefähr ticken die Gegner der Bundesjugendspiele, eines seit 1979 verpflichtenden Wettkampfes an Schulen. Um niemandem den Spaß zu verderben und mehr Bewegungslust zu fördern, werden die Bundesjugendspiele 2024 reformiert: vom Wettkampf hin zum Wettbewerb. Beim Weitsprung müssen die Schüler nicht mehr genau vom Balken abspringen; die Weite wird nicht gemessen und benotet. Beim Turnen soll es Teamübungen geben. Im Vordergrund stehen Spaß und Freude. Wir hüpfen alle gemeinsam ein bisschen herum und nehmen die, die nicht so gut hüpfen können oder wollen, in unsere Mitte. Bundesjugendspiele als Ringelpiez mit Anfassen.
Hat eigentlich jemand die Kinder gefragt, ob sie das so wollen? Möglicherweise macht es ihnen ja Spaß, sich im Wettkampf zu messen. Wer ist am schnellsten am Schultor oder schafft die meisten Seilsprünge? Kinder wetteifern gerne. Die Abschaffung des Leistungs- und Wettkampfprinzips ist für mich eine Lachnummer.
Auch Landessportbundpräsident Thomas Härtel warnt davor, den Leistungsgedanken aufzugeben. „Kinder haben Spaß daran, sich zu messen, sie finden Wettkämpfe spannend. Bundesjugendspiele können nicht nur motivieren, bei ihnen kann man auch den Umgang mit Sieg und Niederlage lernen“, sagt Härtel. Ein Ziel zu verfehlen, könne „auch eine wichtige Erfahrung sein“.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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