Zum Sommermärchen darf es laut werden
Bundeskabinett beschließt Public-Viewing-Verordnung mit Lärmschutzausnahmen zur Fußball-EM

Vor dem Reichstag hatte Adidas zur Fußball-WM 2006 einen Nachbau des Olympiastadions aufgebaut, in den 10 000 Zuschauer passten. In der Arena wurden alle Spiele auf riesigen  Videowänden gezeigt. | Foto:  Dirk Jericho
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Alle hoffen auf ein neues Sommermärchen für Deutschlands Nationalteam zur Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli. Fehlender Jubel fällt als Ausrede schon mal aus, falls Julian Nagelsmanns Kicker nicht begeistern.

Denn die Bundesregierung hat für die UEFA Fußball-EM eine Public-Viewing-Verordnung und entsprechende Ausnahmen beim Lärmschutz beschlossen. Damit können Spiele auch spätabends im Freien öffentlich übertragen werden. Behörden können problemlos Public-Viewing-Veranstaltungen genehmigen, die über 22 Uhr hinausgehen. Die Bundesländer müssen der Verordnung im Bundesrat noch zustimmen. Das dürfte aber kein Problem sein. Bereits bei den Weltmeisterschaften seit 2006 und den Europameisterschaften 2008 und 2016 gab es vergleichbare Verordnungen.

„Wenn im Sommer bei uns die Europameisterschaft stattfindet, wollen viele Menschen gemeinsam Spiele anschauen, mitfiebern und feiern – und das gern auch draußen. Public Viewing gehört für viele Fans zu einem gelungenen Fußballerlebnis dazu“, sagt Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Mit Verlängerung oder Elfmeterschießen kann es bei dem Turnier auch mal spät werden. „Wir ermöglichen den Städten und Gemeinden, dass Public Viewing auch bis in die späteren Abendstunden stattfinden kann“, so Lemke.

Von den insgesamt 51 Spielen beginnen 26 Partien um 21 Uhr. Gespielt wird in Köln, Stuttgart, München, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig und Berlin. Im Olympiastadion werden sechs Spiele ausgetragen: drei Vorrundenspiele, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale und das Endspiel am 14. Juli.

Die ehemalige Tacheles-Brache an der Friedrichstraße ist heute komplett bebaut. An der Wand prangte zr Fußball-WM 2006 ein Graffiti von Brasiliens Ronaldo. | Foto: Dirk Jericho
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Die größte Veranstaltung ist die „Fan Zone“ auf der Straße des 17. Juni und am Brandenburger Tor. Auf der Fanmeile wird grüner Rasen ausgerollt. Vor dem Brandenburger Tor soll das größte Fußballtor der Welt stehen, das auch als Bildschirm für gemeinsames Fußballgucken dient. Außerdem gibt es sogenannte Fan Meeting Points am Alexanderplatz und am Breitscheidplatz, wo Fans feiern und gemeinsam die Spiele auf großen Screens sehen können.

Auf der Fan Zone am Reichstag gibt es während der gesamten vierwöchigen Fußballparty täglich ein Entertainmentprogramm mit lokalen und internationalen Akteuren. Neben Musik mit Live-Acts und DJ-Sets, Tanz, Performance und Familienprogramm rund um das Public Viewing aller 51 Spiele werden an den neun spielfreien Tagen weitere Themenschwerpunkte von und mit Berliner Kulturschaffenden gesetzt, wie der Senat mitteilt.

In vielen Bezirken gibt es ein Sonderprogramm zu Fußball und Fankultur. Mit dabei sind zum Beispiel das Humboldt Forum, das Literaturhaus Berlin, das Theater unterm Dach, der Hamburger Bahnhof, die Fête de la Musique oder die Berliner Festspiele. Hoffentlich erlebt die Stadt ein neues Sommermärchen wie bei der WM 2006 in Deutschland, als die Nationalmannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann Dritter und am Brandenburger Tor frenetisch gefeiert wurde.

Vor dem Reichstag hatte Adidas zur Fußball-WM 2006 einen Nachbau des Olympiastadions aufgebaut, in den 10 000 Zuschauer passten. In der Arena wurden alle Spiele auf riesigen  Videowänden gezeigt. | Foto:  Dirk Jericho
Die ehemalige Tacheles-Brache an der Friedrichstraße ist heute komplett bebaut. An der Wand prangte zr Fußball-WM 2006 ein Graffiti von Brasiliens Ronaldo. | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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