Landessportbund schlägt Alarm
Erstmals seit 13 Jahren gehen die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen zurück

Die Sportvereine haben im Coronajahr 2020 knapp fünf Prozent ihrer Mitglieder verloren. Wie der Landessportbund Berlin (LSB) mitteilt, waren am 1. Januar 2021 in Berlin 662.076 Menschen in Sportvereinen organisiert. Das sind 33.117 Mitglieder (4,8 Prozent) weniger, die wegen der Pandemie ausgetreten sind.

„Wir bedauern jeden einzelnen Austritt“, sagt LSB-Präsident Thomas Härtel. Er fordert daher „dringendst Öffnungen für mehr Sport, nicht nur für unsere Mitglieder in den Vereinen, sondern auch als unverzichtbares Angebot zur Gesundheitsförderung und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Mit dem Rückgang auf 662.076 Mitgliedschaften in den Vereinen ist der organisierte Sport auf den Stand des Jahres 2018 zurückgefallen. Es ist zudem der erste Mitgliederrückgang seit 13 Jahren.

Die größten Rückgänge haben Verbände mit Sportarten, die im Innenbereich stattfinden, und bei den Kontaktsportarten. Mit 16.220 Mitgliedern hat der Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund die meisten verloren. Es folgen der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin (minus 4839 Mitglieder), der Berliner Schwimmverband (3841), der Judo-Verband Berlin (1213), der Volleyball-Verband Berlin (1081) und der Berliner Box-Verband (561).

Mit knapp 30 Prozent bei den Austritten ist vor allem die Altersgruppe der bis Sechsjährigen betroffen. Eltern melden ihre Kinder ab, weil sie wegen ausgefallener Angebote die Beiträge nicht mehr zahlen wollen und können. Grund ist auch, dass die Vereine wegen Corona ihre Kooperationen mit Kitas nicht fortführen konnten. Auch in der Altersgruppe zwischen sieben und 14 Jahren ist der Rückgang überdurchschnittlich. „Der Mitgliederrückgang gerade bei den Kindern und Jugendlichen muss besonders zu denken geben. Gerade diese Gruppe braucht jetzt Bewegung“, so Härtel. Für den LSB-Chef ist es „umso unverständlicher, dass der Senat nicht den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz umgesetzt hat und den 13- und 14-Jährigen als einziges Bundesland Sportangebote verwehrt“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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