Fußball-Fankneipen in Berlin (Teil 3): Intertank
Mit seinem leidenschaftlichen Offensiv-Fußball ist der BVB nicht nur in die Riege europäischer Top-Klubs vorgeprescht, sondern hat auch massenhaft Sympathiepunkte gesammelt - das ist in Berlin nicht anders als im Rest der Republik.
Das Intertank in Kreuzberg ist für BVB-Begeisterte die Anlaufstelle Nummer eins. Wirt Udo Drewig, Dortmund-Fan seit Jugendtagen, hat die Manteuffelstraße 47 bereits Anfang der 1990er Jahre zu einer Borussen-Bastion gemacht. Die klobigen Röhrenfernseher von einst sind inzwischen zwar längst durch Beamer, Leinwand und Flatscreen ersetzt worden, ansonsten besticht das Intertank aber durch abgerockten Charme.
Seine bald 30 Jahre sind nicht spurlos am "Tank" vorbeigegangen, trotzdem ist der Wohlfühlfaktor hoch. Das liegt nicht zuletzt an den Gästen. Ob Dortmund-Fan oder nicht, spielt keine große Rolle - Neuankömmlinge werden stets mit offenen Armen empfangen. Einzige Ausnahme: Wenns zu voll wird, kommen nur noch Stammgäste rein.
An Spieltagen werden im hinteren Teil des Raumes zusätzliche Bierbänke aufgebaut, dafür muss der Kickertisch weichen. Auf der Empore vor der großen Fensterfront befindet sich außerdem eine kleine "Südtribüne", die allerdings dem Stammpublikum vorbehalten ist. Grundsätzlich gilt: Wer einen Sitzplatz ergattern möchte, sollte mindestens eine Stunde vor Anpfiff kommen.
Dieser Aufwand lohnt sich jedoch allemal, denn die Stimmung im Intertank ist ähnlich spektakulär wie die Auftritte des BVB. Kaum eine Szene, die nicht lautstark kommentiert wird - zudem arbeiten sich die schwarz-gelbe Fanschar textsicher durch das Dortmunder Liedgut. Und sollte tatsächlich mal Ruhe einkehren, stimmt Wirt Udo höchstselbst den nächsten Chant an.
Autor:Fußball-Woche aus Tiergarten |
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