Fußball-Fankneipen in Berlin (Teil 6): Glühlampe
Inhaber Steffen Eberlein ist zwar glühender St.-Pauli-Anhänger, hat die neue Stammkundschaft aber herzlich aufgenommen: Für die Eintracht-Anhänger wurde extra das hessische Nationalgetränk "Äppelwoi" eingeführt, dazu passend gibt es Frankfurter Rindswurst. Die Gäste danken es dem Wirt mit grandioser Stimmung. Wenn die Eintracht spielt, brennt in der Eckkneipe der Baum. Schals und Trikots gehören zur Standardausrüstung - dass Stadionatmosphäre aufkommt, ist keine Seltenheit. Bei Spielen ohne Frankfurter Beteiligung ist das Publikum derweil weniger enthusiastisch.
Der Name der Kneipe kommt nicht von ungefähr. Dort, wo sich heute die "Oberbaum-City" befindet - also zwischen S-Bahnhof Warschauer Straße und Stralauer Allee - wurden zu DDR-Zeiten Glühlampen produziert. Nach Feierabend zog es die Arbeiter in den Kiez, nicht zuletzt, um endlich auch die eigenen Lampen anzuknipsen. Heute finden sich auf den knapp 130 Quadratmetern in der Regel 40 bis 80 Gäste ein, zumindest wenn die Eintracht spielt. Wer rechtzeitig kommt, kann sich einen der zehn Barhocker sichern - oder einen der Liegestühle vor der Leinwand.
Schickimicki ist in der "Glühlampe" ein Fremdwort, man beschränkt sich aufs Wesentliche: eine amtliche Leinwand, ein nicht ganz so großer Flachbildfernseher - das muss reichen. Darüber hinaus laden Flipper und Kickertisch zur dritten Halbzeit ein.
Fazit: Die "Glühlampe" ist nicht nur für Eintracht-Fans einen Besuch wert. Am Sonnabend läuft in der Regel die Bundesligakonferenz, unter der Woche Champions League mit deutscher Beteiligung. Und: Natürlich kocht auch in der "Glühlampe" das WM-Fieber hoch.
Autor:Fußball-Woche aus Tiergarten |
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