Fußball-Fankneipen in Berlin (Teil 8): Die Abseitsfalle
Köpenick. Um die Spiele des 1. FC Union zu sehen, muss man nicht unbedingt in die Alte Försterei pilgern. Die meisten Sportbars der Stadt haben die Partien der "Eisernen" fest im Programm. Soll das TV-Erlebnis aber wirklich authentisch sein, gibt es keinen besseren Ort als die "Abseitsfalle" in Köpenick.
Im selben Gebäude wie die Jugend-Geschäftsstelle des Vereins in der Hämmerlingstraße gelegen, ist die seit 1997 in dieser Form bestehende Gaststätte Union in Reinkultur. Bei Bier und Bratwurst treffen sich in der ehemaligen Kegelgaststätte Jung und Alt, Handwerker im Blaumann und Studenten.
Dass Union hier, nur einen Steinwurf von den Trainingsplätzen und dem Stadion entfernt, viel mehr als nur ein Club ist, merkt man spätestens, wenn an einem Tisch in der Ecke zwei ältere Damen über ein Freistoßtor der U 23 vom Vortag diskutieren. An den Wänden hängen handsignierte Trikots und Mannschaftsfotos aus der näheren Vereinsvergangenheit. Meistens bleiben die Union-Fans unter sich. Michael Frank, der die "Abseitsfalle" gemeinsam mit Volker Burwieck betreibt, versichert aber, dass sich auch Anhänger anderer Vereine gefahrlos herein wagen können. "Außer vielleicht die von Dynamo Dresden", schränkt Frank ein.
Eine Leinwand und drei Flachbildschirme sorgen dafür, dass die Besucher von überall eine gute Sicht haben. Bei gutem Wetter wird auch draußen ein Fernseher aufgestellt - ganz zur Freude der Raucher, die dann nicht ständig hin und her tingeln müssen. Die Stimmung ist sehr abhängig vom Spiel und der Anzahl der Besucher. Besonders nach gewonnenen Heimspielen sorgen die aus dem Stadion strömenden Fans für eine hervorragende Atmosphäre und setzen ihre Stadiongesänge auch mal vor oder in der "Abseitsfalle" fort. Mehr Union gibt es nur in der Alten Försterei.
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