Mixed Martial Arts verlangt viel Training
Mit aggressiver Schlägerei, bei der rücksichtslos Fäuste, Knie und Ellenbogen eingesetzt werden, hat MMA aber nichts zu tun. "Es wirkt oft, als würden Kampfmaschinen aufeinander losgehen. Aber wenn man genau hinschaut, sieht man, dass viele Kämpfer ihre Bewegungen durchaus kontrolliert ausführen", sagt Professor Ingo Froböse. Der Sportwissenschaftler leitet an der Deutschen Sporthochschule Köln das Zentrum für Gesundheit durch Sport und Bewegung.
Das Training unterscheidet sich deutlich von den Wettkämpfen. Man steigt sachte ein, erarbeitet sich nach und nach Hebel-, Würge- und Schlagtechniken. Richtig zur Sache geht es nur in Wettkämpfen. "Im Training werden Schlagtechniken nur angedeutet, aber niemals voll durchgezogen", sagt Wolf Menninger, Trainer und Leiter des MMA Berlin. Die Verletzungsgefahr sei nicht größer als zum Beispiel beim Judo.
Welche Effekte der Kampfsport hat, ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. "Der Kampfsport kann selbstbewusster machen, und er kann zur Gewaltprävention beitragen", sagt Sebastian Liebl, Sportwissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das könne man aber nicht verallgemeinern. Dafür entscheidend seien gut ausgebildete Trainer sowie qualitativ hochwertige Trainingsprogramme für Kinder und Jugendliche.
In mehreren MMA-Schulen gibt es solche Einstiegsprogramme für Kinder und Jugendliche. MMA-Profi Sheila Gaff hat vor kurzem ihre eigene Pyranha MMA Academy in Offenbach eröffnet und trainiert dort Kinder und Jugendliche. Ab drei Jahren geht es mit lockeren Übungen zur Koordination und Balance los, wie das Stehen auf einem Bein und Vorwärtsrollen. "Die Kinder lernen so, mit ihrem Körper umzugehen", sagt Sheila.
Gerade zwischen acht und zwölf Jahren bauten Kinder ihre motorischen Fähigkeiten aus, wie etwa Balance und Reaktionsschnelligkeit. Dafür sei das komplexe, den ganzen Körper fordernde Kampfsporttraining gut geeignet, sagt Froböse.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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