Die ganze Stadt als Turnplatz
Senat startet wieder Programm „Sport im Park“
Bis Ende Oktober treffen sich wieder Tausende Berliner in den Parks, um sich gemeinsam zu bewegen. „Sport im Park“ wird vom Senat finanziert und ist Teil des Landesprogramms „Berlin bewegt sich“.
Runter von der Couch und rauf auf die Gymnastikmatte – dazu will der Senat die Leute seit 2018 im wahrsten Sinne des Wortes bewegen. Von Mai bis Oktober treffen sich die Menschen in rund 80 Parks und Grünanlagen. In diesem Jahr organisieren 13 Sportvereine im Rahmen des Programms „Sport im Park“ rund 300 Sport- und Bewegungsangebote. Alles ist umsonst und draußen; man kann ohne Anmeldung oder Vereinsmitgliedschaft mitmachen. Das ist die Idee, um Leute für das gemeinsame Schwitzen zu begeistern. Es geht nicht um bestimmte Sportarten. Die sieben Kategorien heißen zum Beispiel „Bewegen mit Ball“, „Gehen & Laufen“, „Bewegte Kids & Familien“ oder „Körperbewusstsein & Entspannung“. „Die Angebote sind extra sehr niedrigschwellig“, sagt Projektleiter Lars Marx. Niemand solle verschreckt werden und sich trauen mitzumachen.
Die Gruppen in den Parks sollen auch positive soziale Effekte auslösen und die Menschen in den Kiezen zusammenbringen, die vielleicht bisher einsam waren. „Es geht vor allem um Spaß und gute Laune“, sagt Robin Spaetling vom Verein Stadtbewegung, der mit über 100 kostenlosen Bewegungsangeboten in allen zwölf Bezirken die meisten Treffen unter freiem Himmel organisiert. Für Ältere zum Beispiel bietet Stadtbewegung sogenannte Spaziergänge. „Es ist immer schön, wenn die Leute dann ins Quatschen kommen“, sagt Spaetling.
Im vergangenen Jahr haben laut Lars Marx über 40.000 Menschen bei Berlins größtem Bewegungsförderungsprogramm mitgemacht. Weil im Juni in der Hauptstadt und damit erstmals in Deutschland die Special Olympics World Games – das weltgrößte Sportfest für Tausende Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung – stattfinden, heißt das Motto der Parksportbewegung in dieser Saison „Sport im Park inklusiv“. Die meisten der rund 130 Übungsleiter aus den Vereinen wurden extra geschult und dafür sensibilisiert, „um ihre Angebote ganzheitlich inklusiv und auf die vermehrte Beteiligung von Menschen mit jedweder Beeinträchtigung ausgerichtet durchführen zu können“, so Marx. Erstmals ist in diesem Jahr der Berliner Gehörlosensportverein mit drei Angeboten dabei. Hier kommunizieren die Vorturner in Gebärdensprache.
Das Programm „Sport im Park“ wird von der Senatssportverwaltung finanziert. Insgesamt stehen für Trainerhonorare, Organisation und Sportgeräte für die beteiligten Vereine 350.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommen 40.000 Euro für Großflächenwerbung oder Kampagnen im U-Bahn-TV.
Alle Angebote in den Parks finden sich im Internet unter sportimpark.berlin.de.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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