Bei Risiko-Lebensversicherungen an die Besteuerung denken

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, ist das für die Angehörigen nicht nur ein gewaltiger Schock. Oft ändert sich dadurch auch die finanzielle Situation, etwa wenn der Verstorbene zuvor Alleinverdiener war. Für solche Situationen kann man beizeiten mit einer Risikolebensversicherung vorsorgen. Die Hinterbliebenen profitieren im Versicherungsfall aber nicht nur finanziell; sie müssen sich auch mit Fragen der Besteuerung auseinandersetzen.

Wer seine Familie auch nach dem eigenen Tod finanziell absichern will, für den ist eine Risikolebensversicherung ideal. Wer eine solche Police abschließen will, ist gut beraten, sich vorher eingehend zu informieren, beispielsweise bei der Verbraucherzentrale. Auch Stiftung Warentest prüft regelmäßig die Angebote großer Versicherungsunternehmen. Besonders positiv fiel hier die CosmosDirekt auf, deren Risikolebensversicherung bereits 15-mal in Folge mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde.

Der große Unterschied zwischen einer Risikolebensversicherung und anderen Lebensversicherungen besteht darin, dass die Risikolebensversicherung nur nach dem Versterben des Versicherten ausgezahlt wird. Das eingezahlte Geld erhalten also ausschließlich die eingetragenen Begünstigten. Bei der Auszahlung gibt es verschiedene Varianten: Entweder wird die komplette Summe überwiesen oder sie wird in kleinen Tranchen, als eine Art Rente ausgezahlt. Doch wie müssen die Varianten jeweils versteuert werden, wie viel kommt von der eigentlichen Versicherungssumme tatsächlich an?

Je nach Art der Auszahlung lassen sich für die Angehörigen zu hohe Steuerzahlungen vermeiden. So fallen keine Steuern an, wenn einmalig die komplette Versicherungssumme ausgezahlt wird. Hierbei ist es unerheblich, wie lange die Versicherungspolice bereits lief. Auch die von anderen Kapitalpolicen bekannte Zwölf-Jahres-Frist spielt keine Rolle. Sogar ob die Beiträge einmalig, laufend oder für einen bestimmten Zeitraum gezahlt wurden, ist nicht relevant.

Wird der Betrag allerdings als Rentenzahlung geleistet, fallen doch Steuern an. Man sollte sich darum gut überlegen, ob eine monatliche Zahlung wirklich die beste Wahl ist. Wird der Betrag als lebenslange Rente ausgezahlt, ist der Ertragsanteil steuerpflichtig. Dessen Höhe bemisst sich nach dem "Renteneintrittsalter": Würde die Rente ab dem 40. Lebensjahr gezahlt, läge der Ertragsanteil bei 38 Prozent. Ab dem 50. Lebensjahr betrüge er dagegen nur 30 Prozent. Wird die Rente nicht lebenslang, sondern wie bei Risikolebensversicherungen üblich nur über einen festen Zeitraum gezahlt, gilt der besondere Ertragsanteil. Dieser liegt bei einer geplanten Rentenzahlung von zehn Jahren bei 19 Prozent. Sind 20 Jahre geplant, müssen 35 Prozent der Erträge versteuert werden.

Sowohl bei klassischen als auch bei Risikolebensversicherungen erwirtschaften Versicherer manchmal Überschüsse, die sie an ihre Versicherungsnehmer weitergeben. Überschüsse werden entweder genutzt, um Beiträge dauerhaft zu senken, oder sie werden angespart und später auf die Versicherungssumme aufgeschlagen. Interessant ist nun, dass diese Erhöhung der Versicherungssumme aus Überschüssen laut Bundesfinanzhof nicht versteuert werden muss.

Versicherungsprämien für Risikoversicherungen sind als "andere Versicherungen" steuerlich absetzbar - allerdings nur in sehr geringer Höhe. Arbeitnehmer können bis zu 1800 Euro bei der Steuererklärung geltend machen, Selbstständige immerhin 2800 Euro. Dies gilt jedoch nur, wenn Krankenversicherungsbeiträge diese Höchstbeträge nicht bereits ausfüllen.

Ratgeber-Redaktion
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 274× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 910× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 255× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.