"Deals" im Netz mit lokalen Angeboten vergleichen

Verbraucher sollten Angebote von Rabattdiensten genau prüfen und vergleichen. | Foto: Kai Remmers
  • Verbraucher sollten Angebote von Rabattdiensten genau prüfen und vergleichen.
  • Foto: Kai Remmers
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Angebote auf Rabatt-Webseiten sind verlockend. Doch Verbraucherschützer warnen vor "Deals", die keine sind. Sparen lässt sich auch auf anderen Wegen.

Das Prinzip der Rabatt-Dienste wie Groupon, DailyDeal, DealTicket, Coupies und Co. ist einfach. Produkte oder Dienstleistungen werden zu einem günstigen Preis angeboten. Denn nur wenn genug Interessenten im Boot sind, kommt der "Deal" zustande. Erst dann wird beim Kunden das Geld eingezogen, er erhält per E-Mail einen Gutschein, den er beim Anbieter einlösen kann. Finden sich nicht genug Interessenten, verfällt das Angebot.

Doch Verbraucher sollten bei Rabatt-Diensten vorsichtig sein, warnt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn sie kaufen einen Gutschein für ein verbilligtes Produkt. Im Gegensatz zu Geschenkgutscheinen von Online-Shops oder Einkaufsketten verfallen Rabatt-Gutscheine nicht erst nach ein bis drei Jahren, sondern oft schon nach wenigen Wochen oder gar Tagen. Ob das zulässig ist, dazu gebe es noch keine höchstrichterliche Entscheidung, sagt Karsten Bartels, Anwalt für Internet- und Datenschutzrecht.

Im Grunde hat man als Kunde von Rabatt-Dienstleistern die gleichen Rechte wie in jedem Online-Shop, betont Bartels. Auch dort gilt beispielsweise das 14-tägige Widerrufsrecht. AGB-Klauseln, die gegen Verbraucherschutzrecht verstoßen, seien generell unwirksam.

Manche Angebote hätten Fußangeln, die die Einlösung des Gutscheins erschweren, aber trotzdem legal sind, sagt Tryba. Dann kann der Gutschein für einen Sonntagsbrunch zum halben Preis zum Beispiel nur vor 10 Uhr eingelöst werden. Oder ein Fotoshooting wird zwar günstiger als gewöhnlich angeboten, ist aber auch schneller wieder vorbei. Bei Unklarheiten ist vor dem Kauf der direkte Kontakt zum Anbieter ratsam. Dessen Kontaktdaten und ein Ansprechpartner sollten bei jedem Angebot angegeben sein. Tryba rät grundsätzlich, vor dem Kauf das Angebot und die Konditionen genau durchzulesen, statt blind zuzuschlagen, weil mit 80 Prozent Rabatt gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) geworben wird. Die UVP ist ohnehin so eine Sache: "Wenn mit einer Ersparnis gegenüber der UVP geworben wird, sollten alle Alarmglocken losgehen", mahnt Tryba. An die hält sich sowieso kaum ein Händler. Sie wird aber gerne genutzt, um Schnäppchen zu bewerben, die keine sind.

Neben Rabatt-Webseiten gibt es im Internet viele andere Möglichkeiten, Angebote zu finden. Man kann das gewünschte Produkt in eine - oder besser mehrere - Preissuchmaschinen eingeben, oder zum Beispiel nach frei verfügbaren Gutschein- und Rabattcodes im Internet suchen, mit denen sich Geld und Versandkosten sparen lassen.

Kostenlose Gutschein- oder Rabattcodes finden sich auch häufig in Tages- und Wochenzeitungen und den beigelegten Prospekten. Vor Ort lassen sich die Angebote gut vergleichen und das eine oder andere Schnäppchen auch ohne Preisgabe von persönlichen Daten beim Schopfe packen. "Für die Waschmaschine beim Händler um die Ecke kann man auch mal 50 Euro mehr zahlen und dafür den Service nutzen", nennt Tryba ein Beispiel. Und: Wer den günstigsten Preis kennt, kann auch im Laden handeln.

Vorsicht ist bei Apps der Rabatt- und Angebotsdienstleister geboten. Damit bekommt man neue "Deals" aufs Handy geschickt, teils sogar von Geschäften, in deren Nähe man sich gerade befindet. Da ist die Grenze zwischen gewollter und vielleicht ungewollter personalisierter Werbung mit Standortbestimmung fließend.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 679× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.347× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.443× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.349× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.