Eltern werden und die Freunde behalten

Alle Augen auf das Kind: Vielen Eltern fällt es schwer, neben ihrem Baby noch Zeit für die Freunde zu finden. | Foto: Silvia Marks
  • Alle Augen auf das Kind: Vielen Eltern fällt es schwer, neben ihrem Baby noch Zeit für die Freunde zu finden.
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Die Geburt eines Kindes bedeutet eine große Veränderung. Bei den vielen neuen Aufgaben und schlaflosen Nächten bleibt den Eltern oft wenig Zeit und Energie für den Rest.

"Und dazu kommt, dass sich die Prioritäten verschieben: Einiges, was vorher eine zentrale Rolle gespielt hat, erscheint einem vielleicht gar nicht mehr wichtig", sagt Karin Jacob, Erziehungsberaterin im SOS-Familienzentrum Berlin. Betroffen vom Babyglück sind häufig auch die Freundschaften.Die Beziehung zu Freunden lebt von gemeinsam verbrachter Zeit, Interessen und gegenseitigem Verständnis. Doch manchmal schrumpft die Schnittmenge zwischen den frischgebackenen Eltern und ihren kinderlosen Freunden stark zusammen.

Andere kommen zwar zeitlich nach wie vor auf einen Nenner, wissen aber nichts mehr miteinander anzufangen. Etwa, weil der alte Beziehungsinhalt fehlt - zum Beispiel lange Partynächte. Oder sie verlieren den Draht zueinander, weil ihnen der jeweils andere durch die neue Situation plötzlich fremd erscheint. "Das ist durchaus nachvollziehbar. Schließlich hat sich den jungen Eltern durch die Geburt ihres Kindes eine ganz andere Welt mit vielen neuen Erfahrungen, Gefühlen und herausfordernden Aufgaben eröffnet", erklärt die Familienberaterin Gerlinde Gailer in Halle.

Weniger Zeit und auseinanderlaufende Interessen: All das kann zu einer zunehmenden Distanz führen. "Beziehungen, die eher oberflächlich sind, brechen tatsächlich oft auseinander. Eine echte Freundschaft, in der man gemeinsam durch dick und dünn geht, übersteht die Belastungsprobe aber in aller Regel", erklärt der Bremer Psychologe Frank Baumgärtel.

Von alleine funktioniert das aber nicht. Da das Elternsein Menschen verändert, muss man selbst bei einer guten Freundschaftsbasis Arbeit investieren. Dazu gehört, aufeinander einzugehen, also zu verstehen, wie sich der Alltag beim anderen geändert hat und warum sich seine Prioritäten verschoben haben.

"Die Zeiten, in denen man einfach spontan losziehen konnte, sind erst mal vorbei. Aber es gibt Babysitter und viele Möglichkeiten, Kind und Freunde unter einen Hut zu bekommen", sagt Gailer. Etwa das Picknick im Park oder das Abendessen zu Hause, wo Eltern ihr Kind ins Bett bringen können, wenn es müde wird.

Was sich nach der Geburt verändert - Informationen für junge Eltern unter http://asurl.de/7lq und http://asurl.de/7lr.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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