In Rumänien gibt es deftige Kost

Der rumänische Tannenrindenkäse aus den Bucegi-Bergen ist auch eine anerkannte regionale Spezialität bei Slow Food International. | Foto: Nina C. Zimmermann/dpa/mag
  • Der rumänische Tannenrindenkäse aus den Bucegi-Bergen ist auch eine anerkannte regionale Spezialität bei Slow Food International.
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Wer in Rumänien unterwegs ist, muss nicht fürchten, zu verhungern oder zu verdursten. Das Land ist sehr gastfreundlich. "Wenn jemand drei Kartoffeln hat, gibt er zwei ab", sagt die Kochbuchautorin Dorothea Filip.

Im Laufe der Zeit haben immer wieder fremde Kulturen kulinarische Spuren hinterlassen. Neben den Römern um 100 vor Christus oder den Türken im 15. Jahrhundert waren auch Ungarn, Deutsche und Serben dort. Die Küche ist nach wie vor bäuerlich. Auf den Dörfern hält jeder ein paar Tiere - Schweine, Gänse oder Enten.Schweinefleischspezialitäten spielen eine besonders große Rolle, wie Magdalena Grecu vom Landwirtschaftsministerium in Bukarest erläutert. Eine Spezialität heißt Slanina - eine Speckschwarte mit einem nur ganz dünnen Schinkenrand. Sie ist butterweich, wird über Pflaumen- oder Kirschbaumholz geräuchert und zergeht auf der Zunge. Gegessen wird sie laut Grecu mit Zwiebeln.

Überall im Land finden sich unzählige Käsesorten. Berühmt ist vor allem der traditionelle Branza de Burduf - ein Rohmilchkäse aus Schafsmilch, der zwischen 20 Tagen und zwei bis drei Monaten in Tannenrinde reift. Je länger der Zeitraum, desto aromatischer ist er. Hauptsächlich produziert wird der Käse in den Bucegi-Bergen in den südlichen Karpaten, wo besonders viele Tannen wachsen.

Doch auch die warme Küche kommt in Rumänien nicht zu kurz - und da geht es ganz schön sauer zu. "Typisch sind saure Suppen", sagt Kochbuchautorin Filip. Diese Ciorba genannten Köstlichkeiten werden je nach Rezept mit Zitronensaft, Essig, saurer Sahne oder Sauerkrautsaft gesäuert. Aus sauer eingelegten Weißkohlblättern werden die beliebten Krautwickel namens Sarmale mit einer Schweinehack-Reis-Mischung gerollt. Zusammen mit Paprika, Gurken und Knoblauch wird der Kohl außerdem - natürlich sauer - eingelegt.

Knoblauch sei übrigens in fast jedem rumänischen Gericht enthalten, sagt Filip. Zum Beispiel auch in den Mititei-Würstchen aus Rind-, Schweine- und Lammfleisch, "die sind so ähnlich wie die Cevapcici in Serbien". Dazu passe entweder Senf oder die rumänische Knoblauchsoße Mujdei.

Sowohl süß wie herzhaft verwendet wird in der rumänischen Küche Maisgrieß, Mamaliga genannt. "Das ist eine Art Polenta", erklärt Filip. Entweder kocht man ihn in Salzwasser oder Milch zu Brei und isst ihn zu Käse, Fleischgerichten oder Sauerkraut und Würstchen - oder bäckt daraus süße Kuchen, zum Beispiel mit Sauerkirschen.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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