Praktische Helferlein für den Computer
"Wer viel mit seinem Rechner arbeitet, regelmäßig große Dateien abspeichert und immer wieder Tools installiert und deinstalliert, sollte auch häufiger seine Festplatte aufräumen", rät Bettina Seute vom Telekommunikationsportal Teltarif.de. Es sind gar nicht die vielen einzelnen Dateien wie Bilder oder mp3-Songs, die den Rechner verlangsamen. Häufig sind es Programme, die nebenbei laufen. "Große Datenmengen allein führen nicht zu langsameren Systemausführungen", erklärt Manuel Fischer, Bereichsleiter Software beim IT-Branchenverband Bitkom.
Ein Zaubermittel gegen lahmende Rechner heißt Defragmentierung. Über die Festplatte verteilte, aber zusammengehörende Daten werden dabei wieder zusammengefügt. "Wenn Nutzer häufig speichern, überschreiben, löschen und neuinstallieren, entstehen Datenlücken auf der Festplatte", sagt Fischer. Je unsortierter die Festplatte, desto länger müssen zusammenhängende Dateien gesucht und aufgerufen werden. Alte und langsame System können durch eine Defragmentierung beschleunigt werden. Bei neueren Rechnern kann man sich das sparen. "Seit Windows 7 ist kein zusätzliches Defragmentierprogramm mehr nötig, die Windows-eigene Automatik erledigt das selbst sehr gut", erklärt Dirk Kuchel von der Zeitschrift Computerbild. Auch Apple-Nutzer können sich die händische Defragmentierung sparen. "Wer längere Zeit an seinem Mac arbeitet, sollte jedoch regelmäßig die Zugriffsrechte überprüfen und sie gegebenenfalls reparieren lassen", empfiehlt Seute.
Neue Rechner werden von ganz anderen Dingen verlangsamt als von defragmentierten Daten. "Viel wichtiger ist, dass hin und wieder die Autostarts überprüft werden", rät Fischer. Wer den Befehl msconfig in die Windows-Befehlszeile eingibt und dann Systemstart auswählt, sieht die aufgelisteten Programme und Dienste, die direkt mit dem Betriebssystem gestartet werden. Genauso sollten Nutzer über den Task-Manager in Windows (Strg+Alt+Entf) kontrollieren, welche Programme im Hintergrund laufen und Ressourcen kosten. Je weniger Programme aktiv sind, desto besser. Auch ein aufgeräumter Desktop kann die Ladezeit verkürzen.
Unnützer Ballast
Temporäre Dateien werden für viele Aktionen am Rechner benötigt. Bleiben sie aber übrig, blockieren sie nur Speicher. "Viele Programme bieten an, temporäre Dateien nach einer voreingestellten Zeit automatisch zu löschen", erklärt Manuel Fischer. Wer Chroniken und Browserverläufe sowie Überbleibsel von Installationen löscht, spart Platz. Auch die Erweiterungen im Browser können Ressourcen binden. "Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Sie die eingesetzten Add-ons oder Plug-ins im Browser tatsächlich verwenden und deaktivieren Sie diese im Zweifel", rät Fischer. Das geht über das Einstellungsmenü.
Da lahmende Rechner ein großes Problem sind, gibt es mittlerweile zahlreiche Programme, die Nutzern die Computer-Kehrwoche abnehmen. Sie spüren Datenmüll automatisch auf und entfernen ihn. "Für den privaten Gebrauch reichen oft kostenlose Tools", erklärt Bettina Seute. Gratis-Software wie CCleaner oder Advanced SystemCare Free für Windows seien gute Beispiele. "Die Freewaretools wie CCleaner oder OnyX sind auch für Mac erhältlich und können helfen, nicht genutzte Dateien zu löschen", sagt Seute. Sie empfiehlt zudem, große Dateien und Datenmengen, die nur selten in Gebrauch sind, auf externe Festplatten zu verschieben - und sich nicht allein auf Tools zu verlassen. Diese kleinen Programme seien zwar eine Hilfe, würden aber auch nicht alles finden, sagt Bettina Seute: "Nutzer sollten den Computer manuell nach Dateien und Programmen durchforsten, die zusätzlich entfernt werden können."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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