Seriöse Spendensammler bleiben sachlich

Ein paar Münzen für ein gutes Gewissen. Wer Geld spendet, sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. | Foto: Andrea Warnecke
  • Ein paar Münzen für ein gutes Gewissen. Wer Geld spendet, sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen.
  • Foto: Andrea Warnecke
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Alle Jahre wieder: Gerade zum Jahreswechsel sind viele Spendensammler in den Einkaufszentren und auf den Weihnachtsmärkten unterwegs. Aber nicht alle sind seriös. Wie erkenne ich aber eine seriöse Organisation?

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste mit gut 250 vertrauenswürdigen Organisationen zusammengestellt und ihnen ein Spendensiegel verliehen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt das orange-grüne Siegel mit weißen Sternen zur Orientierung. Es kennzeichne Einrichtungen, die eindeutig und sachlich werben, sparsam wirtschaften und nachprüfbar ausweisen, wie sie das Geld verwenden.

Eindeutige Warnsignale sind Druck und Mitleid-Heischen. "Wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, muss ich das Gespräch beenden", sagt Burkhard Wilke vom DZI. Auch stark gefühlsbetonte Werbung ist laut Wilke ein schlechtes Zeichen. Soll mit Fotos von Folteropfern oder hungernden Kindern Mitleid erregt werden, steckten möglicherweise nur gestellte Aufnahmen dahinter, warnt die Verbraucherzentrale.

Das Problem: Inzwischen darf fast jeder einfach sammeln. Nur in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen ist das Sammeln ohne Genehmigung verboten. In den übrigen zwölf Bundesländern genüge es, einen Verein mit Satzung zu gründen. Heute müssen nicht einmal mehr die Sammeldosen verplombt sein.

Grundsätzlich gilt: Geldspenden sind besser als Sachspenden, sagt Wilke. Denn bei Sachspenden ist der Aufwand oft sehr hoch. Kuscheltiere, Möbel oder Fahrräder müssen transportiert werden - das kostet Geld. Oft können Produkte sogar günstiger vor Ort gekauft werden. "Möglichst viel von der Spende sollte ankommen. Das ist ja, was der Spender will." Sachspenden sind okay, wenn eine seriöse Organisation gezielt darum bittet.

Ein Vorteil für Spender: Sie können ihre Gabe steuerlich absetzen. Absetzbar sind alle Beträge, die einen Anteil von 20 Prozent der persönlichen Einkünfte nicht übersteigen. Sie gelten dann als Sonderausgaben, teilt die Lohnsteuerhilfe Bayern mit. Voraussetzung sei, dass der Empfänger "steuerbegünstigte Zwecke" erfüllt und das dem Spender auch mit einem offiziellen Nachweis bestätigen kann. Unter anderem Kirchen oder Stiftungen, aber auch Schulen oder Museen seien in der Regel solche Einrichtungen.

Tipps des DZI im Internet unter http://dpaq.de/SwpBX, der Verbraucherzentrale NRW uter http://dpaq.de/wF6vy.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 107× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 778× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 96× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.