Talente fördern ohne Druck

Eltern fördern die Talente eines Kindes am besten, indem sie es darin bestärken, was es gerne macht. | Foto: Bodo Marks
  • Eltern fördern die Talente eines Kindes am besten, indem sie es darin bestärken, was es gerne macht.
  • Foto: Bodo Marks
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Natürlich wollen die meisten Eltern nur das Beste für ihr Kind. Talente, die in den Kleinen schlummern, sollen möglichst früh gefördert werden.

Doch anstatt den Nachwuchs von einem Kurs zum anderen zu fahren, plädieren Experten für Zurückhaltung: Frühe Förderung funktioniere auch einfach nur durch Ermutigung. Wissenschaftler sind sich einig: Kinder sollten möglichst viel ausprobieren – und dabei auch Fehler machen dürfen. Doch den meisten Eltern gehe es vor allem um den Schulerfolg, sagt der Hirnforscher Gerald Hüther in Göttingen. Dabei achteten sie nur auf Fähigkeiten wie Mathematik- oder Sprachbegabung, weil sie das Fortkommen im Bildungssystem garantieren. Aber auch in scheinbar abseitigen Begabungen ihrer Sprösslinge liegt wertvolles Potenzial für die Entwicklung. So sei auch ein ausgeprägter Eigensinn wertvoll, der von Eltern meist als problematisch wahrgenommen werde: Eigensinnige Kinder lassen sich nicht funktionalisieren. "Das ist in unserer Gesellschaft von enormem Wert." Man solle Kinder also ruhig toben und bocken lassen.

Laut Birgit Ebbert ist nur bei einer ausgeprägten Hochbegabung, etwa beim Musizieren, der Besuch spezieller Kurse schon im Vorschulalter sinnvoll. Ansonsten erzeuge die Wettbewerbssituation mit anderen Kindern nur Druck, ist die Leiterin des Frühförderprojektes "Die Lernbegleiter" im westfälischen Hagen überzeugt. Die beste Förderung sei stattdessen ein anregungsreicher Alltag. Mit ein paar einfachen Übungen zwischendurch könnten Eltern ihre Kinder für die Schule fit machen: So legen Reim- und Sprachspiele den Grundstein für eine gute Rechtschreibung, Würfelspiele fördern das Gefühl für Zahlenbilder, der geschickte Umgang mit der Schere trainiert die Schreibfähigkeit.

Eltern sollten aber vor allem eines nicht: In den natürlichen Forscherdrang des Kindes eingreifen, so Ebbert. Ohnehin hätten die Kleinen von Natur aus Freude daran, über sich hinauszuwachsen, ergänzt Hirnforscher Hüther. "Man muss sie nur in dem bestärken, worin sie Freude finden. Und sie ermutigen, etwas zu probieren, dass sie nicht so gut können." Schließlich seien Erfolgserlebnisse wichtig, aber auch Misserfolge müssten akzeptiert werden – vor allem von den Eltern.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 69× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 413× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 384× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 816× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.