Was der Funkstandard Bluetooth kann

Und ab geht die Musik: Wer eine Bluetooth-Box besitzt, kann sie etwa vom Tablet drahtlos streamen. | Foto: Franziska Koark
  • Und ab geht die Musik: Wer eine Bluetooth-Box besitzt, kann sie etwa vom Tablet drahtlos streamen.
  • Foto: Franziska Koark
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Geräte per Bluetooth zu verbinden, ist kinderleicht. Dann überträgt der Funkstandard etwa Daten zwischen Smartphones oder schickt Musik vom Tablet zum Lautsprecher - drahtlos, versteht sich.

"Bluetooth kommt überall dort zum Einsatz, wo zwei Geräte über kurze Distanz Daten austauschen müssen und Kabel nur stören würden", erklärt Matthias Schäfer vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS).

Das können etwa drahtlose Mäuse und Tastaturen für Computer und Tablets sein, Headsets für Smartphones oder Controller für Spielkonsolen. Sogar in der Medizintechnik wird Bluetooth eingesetzt. Kein Wunder, dass es inzwischen weit verbreitet ist: "Das hat heute fast jedes Smartphone und jedes Notebook an Bord", sagt Schäfer.

Eine große Rolle spielt Bluetooth im Audiobereich. Beliebt sind vor allem kleine mobile Lautsprecher, die sich drahtlos unkompliziert mit Musik versorgen lassen. Es gibt aber auch kleine Bluetooth-Empfänger, mit denen sich Anlagen zum drahtlosen Musikempfang von Smartphone oder Tablet nachrüsten lassen. Der große Vorteil ist dabei die unkomplizierte Handhabung. "Ich muss nichts einrichten oder einstöpseln, sondern kann einfach loslegen", sagt Holger Wachsmann vom Audio-Branchenverband High End Society.

Bei anderen Drahtlos-Lösungen zur Musikübertragung, zum Beispiel Apples Airplay oder dem Universalstandard DLNA, muss der Nutzer dagegen erst Geräte in einem WLAN anmelden oder passende Apps für sein Smartphone oder Tablet herunterladen. Bluetooth funktioniert mit Bordmitteln. Dafür liefern Lösungen wie Airplay und DLNA aber oft die bessere Klangqualität.

Schlecht klingt Musik allerdings auch über Bluetooth nicht. Wichtig ist nur, dass die Box kein Billigprodukt ist und der richtige Audio-Codec zum Einsatz kommt. "A2DP ist quasi der Standard-Audiocodec von Bluetooth", erklärt Audioexperte Wachsmann. "Damit wird Musik aber noch mehr komprimiert als in einer MP3-Datei." Allzu hoch darf man seine Ansprüche hier nicht schrauben. Nutzen Sender und Empfänger aber Bluetooth 4.0 in Verbindung mit dem aptX-Codec, erreicht der Klang fast CD-Qualität, verspricht Wachsmann. "Audiophile hören da vielleicht noch Unterschiede, für Normalnutzer ist das aber nicht mehr wahrnehmbar."

Im Vergleich zum Musikstreaming über WLAN hat Bluetooth deutlich weniger Reichweite. Zehn Meter sind eigentlich das Maximum, in der Praxis reißt die Verbindung oft schon früher ab. "Das hängt zum Beispiel davon ab, wo im Lautsprecher die Antenne sitzt und wie sie verbaut wurde", sagt Holger Wachsmann. Auch andere Bluetooth-Geräte oder WLAN-Netze können die Funkübertragung stören. Die 10-Meter-Grenze gilt nicht nur für den Audiobereich, fast jedes Bluetooth-Gerät verliert bei größeren Abständen die Verbindung.

Nicht nur Vorteile hat Bluetooth im Smartphone: Headsets etwa lassen sich damit zwar leicht koppeln, auch die Datenübertragung von Gerät zu Gerät läuft über Bluetooth oft am reibungslosesten. Ist die Schnittstelle dauerhaft aktiviert, steigt aber der Stromverbrauch des Handys - und die Gefahr, dass Fremde versuchen, aufs Smartphone zuzugreifen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Wird Bluetooth nicht benötigt, sollten Nutzer es daher einfach ausschalten.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 338× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 299× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 678× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.248× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.