Licht aus ab Mitternacht?
Berlin soll öffentliche Gebäude nicht mehr anstrahlen
Kalt duschen und Heizung runter drehen im Winter – darauf wird die Bevölkerung seit Wochen eingeschworen. Jetzt kommt FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja mit einem weiteren Sparvorschlag um die Ecke.
Öffentliche Gebäude wie der Funkturm, das Brandenburger Tor, der Fernsehturm oder die Siegessäule sollten nach Mitternacht nicht mehr angestrahlt werden. Berlin sei schließlich 365 Tage im Jahr ein durchgängiges Festival of Lights, so Czaja. Da sei der Sparvorschlag legitim. Während sein Chef, FDP-Vorsitzender und Finanzminister Christian Lindner, in diesen schwierigen Zeiten eine pompöse Hochzeit auf der Promiinsel Sylt feiert, machen wir hier das Licht aus. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) begibt sich ebenfalls auf dunkle Pfade. Gebäude ab Mitternacht nicht mehr anzustrahlen, sei ein vernünftiger Kompromiss. „Es geht darum, zuerst da zu sparen, wo es nicht so schmerzhaft ist“, sagte Franziska Giffey der Deutschen Presse-Agentur.
Dass der ehemalige Kreuzberger Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele zum Stromsparen die Leuchtreklamen in allen Städten abstellen will, okay, so was ist vom Grünen-Urgestein zu erwarten. Aber dass die Strahler auf Funkturm und Rathaus irgendwas an der Misere ändern könnten, ist absurde Symbolpolitik. Wie absurd, das wird einem klar, wenn man die Antwort der Senatsumweltverwaltung zu den etwa 1400 Gasleuchten liest, die 24 Stunden brennen. Wegen „Undichtigkeiten in der Laterne“ wurde der automatische Schaltmechanismus außer Betrieb genommen. Nur so könne die gesetzlich vorgeschriebene Beleuchtung der Straße in den Nachtstunden sichergestellt werden. Gute Nacht Berlin.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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