Einsicht durch Strafe?
Berlin will härter gegen Müllsünder vorgehen

Weggeworfene Papiertüten oder Kaffeebecher. Hundekot an gefühlt jeder zweiten Baumscheibe. Von Zigarettenkippen ganz zu schweigen.

Nicht ordnungsgemäß entsorgte Hinterlassenschaften aller Art sind ein riesiges Ärgernis. Jetzt könnten die Verursacher stärker zur Kasse gebeten werden. Zumindest scheint sich die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gerade einen Katalog von finanziell härteren Sanktionen zu überlegen. Dabei soll auch das unterschiedliche Strafniveau in den Bezirken weitgehend angeglichen werden.

Wer zum Beispiel eine Zigarettenkippe auf der Straße hinterlässt, zahlt in Lichtenberg bisher 20, in Pankow dagegen bis zu 100 Euro. Jetzt sollen es einheitlich mindestens 80 Euro sein. Nicht entsorgte Hinterlassenschaften des Hundes könnten künftig bis zu 250 Euro kosten – vorausgesetzt, die Verursacher werden erwischt. Denn das ist nach meiner Meinung die entscheidende Frage.

Auch ein noch so hoher Bußgeldkatalog wird wahrscheinlich weitgehend verpuffen, solange jeder nahezu sicher sein kann, dass seine Müllsünden keine Folgen haben. Selbst weitere Ordnungsamtsstreifen können ja eine flächendeckende Kontrolle nicht gewährleisten. Und sie müssen den Übeltäter auf frischer Tat erwischen. Zu hoffen ist deshalb, dass wenigstens der eine oder andere Präzedenzfall einigermaßen abschreckend wirkt.

Letztendlich geht es aber eher, so finde ich, um eine veränderte Einstellung, um das Bewusstsein, dass der öffentliche Raum kein Müllplatz ist. Ob wir das alle immer berücksichtigen, sollte jeder für sich selbst kritisch hinterfragen. 

Sind höhere Bußgelder ein geeignetes Mittel gegen die Vermüllung der Stadt?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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