Nachts kein Bier im Park
Bezirk Mitte verhängt Alkoholverbot ab 22 Uhr
Wummernde Ghettoblaster, Gegröle, Schlägereien und Müll ohne Ende: Vor allem im kleinen James-Simon-Park gegenüber dem Berliner Dom kommt es immer wieder zu exzessiven Saufgelagen. Er ist in lauen Sommernächten beliebter Treffpunkt für Jugendliche aus ganz Berlin. Die Polizei muss öfter einschreiten.
Jetzt hat Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel im James-Simon-Park und im Monbijoupark daneben nachts den Alkohol verboten. Der „Konsum sowie das Mitführen von Alkohol“ sind bis 11. September von 22 Uhr bis 6 Uhr untersagt. Von Dassel will den Park schützen und Partyexzesse verhindern. Die Polizei könne durch die Anordnung „Gewaltvorfälle im Vorfeld unterbinden“. Die soll also das Verbot durchsetzen, denn die Ordnungsamtskollegen haben nach 22 Uhr längst Feierabend. Es handle sich um einen „weiteren hilflosen Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen“, twittert Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei. Die Polizei sei für Grünanlagen nicht zuständig.
Das Alkoholverbot kann vielleicht Massenpartys mit Hunderten Menschen an diesem Ort bremsen, aber nicht den Durst auf jugendlichen Sommerspaß. Dann treffen sich die Leute eben woanders. Die Jugendlichen wollen feiern, daran wird von Dassels Verbot nichts ändern. „Statt kleinstädtischer Ordnungsmaßnahmen fordern wir junge Freiräume wie mehr Skateparks, Jugendclubs oder öffentlich zugängliche Orte am Wasser“, sagt Gina Ostertag von den Jusos Mitte.
Ich denke auch, mit Verboten lässt sich das Problem nicht lösen, sondern mit Angeboten. Und warum dürfen alle anderen nach 22 Uhr dort kein Bier mehr trinken, nur weil es eine Horde Idioten übertreibt?
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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