Adoptionsaktion: Amt gegen Amt
Bezirksamt Mitte wollte Goldfische aus Seerosenteich verschenken
Den Fischen im Volkspark am Weinbergsweg geht es nicht gut. Das Bezirksamt wollte sie darum an Liebhaber verschenken. Für den heimischen Gartenteich, nicht für den Grill. Doch dann wieherte der Amtsschimmel.
Den Goldfischen im Seerosenteich geht die Luft aus. Der Sauerstoffgehalt in dem kleinen Gewässer im Volkspark am Weinbergsweg ist dramatisch gesunken. Wegen starkem Regen, zu warmem Wasser und zu vielen Fischen. Zwar rückte schon die Feuerwehr an und pumpte frisches Wasser nach. Doch der Teich droht „umzukippen“. Im Bezirksamt hatte man daher die Idee, Goldfische und Karauschen rauszufischen und zu verschenken. Die Tiere in Not quasi zur Adoption freizugeben. Wer einen passenden Teich hat und von artgerechter Haltung etwas versteht, konnte sich beim Grünflächenamt melden. Zwölf Berliner taten das.
Doch dann wurde die Aktion kurzfristig abgeblasen. Das Fischereiamt legte sein Veto ein – und das Bezirksamt gab im Kleinkrieg Behörde gegen Behörde klein bei. Hauptargument des Fischereiamtes: Die tierischen Schwimmer müssen im gewohnten Gewässer bleiben. Selbst wenn sie dort zu ersticken drohen?
Immerhin: Beide Behörden wollen jetzt an einer gemeinsamen Lösung für den Teich arbeiten. Und die heißt, Nährstoffe reduzieren. Also vor allem Nitrat und Phosphor, damit Fische und Pflanzen nicht zu stark wachsen und immer mehr Sauerstoff verbrauchen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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