Abfischaktionen erfolgreich
Bezirksamt zieht erste Bilanz zum Engelbecken

Das Engelbecken ist ein künstlich angelegtes Gewässer und Teil des Luisenstädtischen Kanals.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Das Engelbecken ist ein künstlich angelegtes Gewässer und Teil des Luisenstädtischen Kanals.
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Zu viele Fische, zu viele Phosphate und massenhaft Algen: Das ökologische Gleichgewicht im Engelbecken ist seit Jahren gestört. Das Bezirksamt steuert mit Maßnahmen dagegen und zieht jetzt Zwischenbilanz.

Ein Gutachten hat es bereits bestätigt: Dem Engelbecken geht es nicht gut. Zu viele Fische und Phosphate, zu wenig Wasser und Sauerstoff. Wenn nichts passiert, droht das künstlich angelegte Gewässer zwischen Mitte und Kreuzberg langfristig zu kippen – worauf auch die Anwohnerinitiative Engelbecken seit Jahren hinweist und die Sanierung des Gartendenkmals anmahnt.

Um das ökologische Gleichgewicht zu retten, ließ das Bezirksamt das Engelbecken im vorigen Jahr zunächst abfischen. In dem nur etwa einen Meter tiefen und knapp einem Hektar großen Becken leben mehr als 1000 Kilogramm Fische, vor allem karpfenartige Friedfische, Plötzen, Bleie, Giebel, Rotfedern und afrikanische Zwergwelse. Laut dem Gutachten stört neben der hohen Phosphat- und Bleibelastung auch das Ungleichgewicht von Raub- und Beutefischen die natürliche Balance im Engelbecken. Dazu haben sich die Fische wegen der ständigen Fütterung übermäßig vermehrt. Jetzt, im Oktober, fand die Abfischaktion zum zweiten Mal statt. Diesmal fing das Fischereiamt 146 Weißfische ein, rund fünf Kilogramm. Raubfische wie Hechte und Flussbarsche setzten die Fänger dagegen ins Engelbecken zurück.

Laut Bezirksamt Mitt blieb die Fangmenge deutlich unter dem erwarteten Wert. Weshalb man davon ausgeht, dass der Fischbestand „derzeit ein verträgliches Maß“ erreicht hat. „Die in der Vergangenheit durchgeführten Maßnahmen zeigen offenbar Erfolg“, bilanziert Umweltstadträtin Almut Neumann (Grüne). Auch die eingesetzten Hechte und die Kormorane, die sich vermehrt am Engelbecken tummeln, hätten den Fischbestand minimiert. Eine weitere Befischung sei darum vorerst nicht nötig, so die Stadträtin weiter. „Bezirksamt und Fischereiamt sind auf einem guten Weg, das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen und das Engelbecken langfristig zu erhalten.“

Weitere Sanierungsschritte folgen

Im nächsten Schritt will das Umwelt- und Naturschutzamt das Problem der hohen Nährstoffbelastung angehen. Mit ein Grund für die „Überdüngung“ ist das Füttern der Enten und Fische – obwohl es am Engelbecken verboten ist. Zu viele Nährstoffe nämlich fördern das Algenwachstum. Sterben die Pflanzen ab, sinkt wiederum der Sauerstoffgehalt im Wasser. Die vorbereitenden Untersuchungen für Maßnahmen zur Nährstoffreduktion lässt das Bezirksamt gerade ausschreiben. Finanziert werden soll das Gutachten über Städtebaufördermittel. Ist die Ausschreibung erfolgreich, sollen auf der Grundlage des Gutachtens weitere Sanierungsmaßnahmen folgen. Fördermittel wurden hierfür laut Bezirksamt ebenfalls beantragt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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