Eine Frage der Erziehung (der Hundehalter)?
Der Hund, seine Halter, der Ärger

Foto: Jörg Simon

Vor einiger Zeit hatte ich hier schon einen Artikel über eine Fläche in der Michaelkirchstraße veröffentlicht, die massiv von Hundehaltern und deren Hunden "heimgesucht" wird. Mittlerweile hat der Eigentümer der Fläche, eine Wohnungsgenossenschaft Schilder aufgestellt, auf denen darauf hingewiesen wird, dass diese Rasenfläche kein Hundeklo ist. 

Hinweise auf diese Schilder oder einfach nur die Bitte an die Hundehalter führen zu Reaktionen, die mich schaudern lassen. Da kommt dann:

"Die Schilder haben Sie aufgestellt, daran müssen wir uns nicht halten."
"Ich räume den Kot immer weg" (Pfiffi rennt dummerweise ewig allein über den Rasen, Frauchen sieht nicht, wo er hinmacht, weil sie 100 m weiter mit jemanden schwatzt)
"Halt Deine Fresse, Du dummer Sachse, geh auf Dein Dorf zurück, hast hier gar nichts zu sagen." "Bist wohl aus Schwaben?
"Willst wohl Ärger mit den Nachbarn?",
"Ich hau Dir in die Fresse",
"Quatsch, Urin verätzt keine Pflanzen!"
"Privateigentum, interessiert mich nicht"
usw.

Glauben Sie nicht? Probieren Sie es aus. Sprechen Sie mal Hundehalter an und bitten sie diese darum, dass der Hund nicht in den Vorgarten uriniert oder kotet. Wenn Sie nicht gerade Preisboxer sind, werden die Reaktionen - wie vorstehend beschrieben - ausfallen. 

Dabei ist es nachlesbar, dass der Hundeurin, wenn er häufig an gleichen Stellen landet, Pflanzen zerstört. Rasen wird gelb. Pflanzen werden förmlich zerfressen. Ich sehe das an einer Hecke vor meinem Haus und sah es bei neuen Pflanzen div. Vorgärten. Mausetot. Schaden von mehreren Hundert Euro. Dazu Hundekot auf den Rasenflächen, zwischen und auf den Pflanzen der Vorgärten. Tiefe Hundetapsen auf frisch geharkten Flächen, teilweise auch gerade mit frisch gesätem Rasen. Dazu Urinpfützen. 

Wie kann es sein, dass Hundehalter (und auch andere) jeglichen Respekt vor dem Eigentum und der Lebensqualität anderer Menschen verlieren? Wie kann es sein, dass Rechte von Eigentümern ignoriert werden, freundlich vorgetragene Bitten um ein anderes Verhalten mit persönlichen Beleidigungen abgelehnt werden? 

Ja, es gibt Menschen, die sind so egoistisch und wollen den Rasen für die Freizeit benutzen, sich an Blumen erfreuen. Die möchten nicht, dass unter ihren Fenstern eine Hundebedürfnisanstalt ist. Von weiteren Folgen wie Kot an den Schuhen und der Vermehrung von Ungeziefer wie Ratten einmal ganz abgesehen. Es gibt Menschen, die wollen nicht mit großen Hunden ohne Leine konfrontiert werden und die auch Angst um ihre Kinder haben, wenn der Schäferhund ohne Leine frei herumrennt. 

Gleiches Problem auch auf dem Michaelkirchplatz, am Engelbecken u.a. öffentlichen Grünanlagen. Dabei gibt es in Berlin ein Hundegesetz. Das schreibt z.B. einen Leinenzwang vor. Sieht Bußgelder bei nicht beseitigtem Hundekot vor. In Grünanlagen besteht i.d.R. ein genereller Leinenzwang, z.B. am Engelbecken oder auf dem Michaelkirchplatz.

Wer ist verantwortlich? Jeder Hundehalter. Wer Hunde hält, trägt Verantwortung. Verantwortung für den Hund und seine Umwelt. Ich stehe auf dem Standpunkt, wer sich nicht an die Regeln hält, muß die Konsequenzen für sein Verhalten tragen. Sei es über Bußgelder oder einem Hundehaltungsverbot. 

Es wäre an der Zeit, dieses häufig sozial unverträgliche, rüpelhafte, rücksichtslose Verhalten zu ändern, dass sich in so vielen Lebensbereichen zeigt (Abfälle, Radfahrer, Zerstörung von Grünanlagen, Rasen"latscher", Maskenpflicht...). Woher kommt dieses alle Regeln eines normalen Miteinander missachten? Diese Gleichgültigkeit gegenüber anderen? Was ist schiefgegangen bei so manchem Zeitgenossen, der sich so verhält? 

Und es wäre Aufgabe der Ordnungsämter (hier das Bezirksamt Mitte), dem Hunde- und Grünanlagengesetz Geltung zu verschaffen. Mit der Zunahme von Hunden in Berlin werden auch die Probleme weiter zunehmen. Es wäre an der Zeit, dem entgegenzuwirken. 

Abschließend: Es ist unser aller Aufgabe, derartigen Entwicklungen entgegenzuwirken. Sei es durch Ansprache der Personen oder bei der Erziehung von Kindern. Gegenseitige Achtung, Rücksichtnahme, Einhaltung von gesellschaftlichen und rechtlichen Normen dürfen nicht auf dem Altar einer exzessiven, zu Lasten von allen gehenden Freiheiten geopfert werden. 

Helfen Sie dabei bitte mit.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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