Engelbecken - ja, mal wieder
Der Tod des Röhrichts (oder auch Schilf genannt)

Mai 2018 rechte Seite | Foto: Jörg Simon
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Wer an das Engelbecken kommt, wird es sicher schon gesehen haben. Die Reste des Röhrichts, umgangssprachlich auch Schilf genannt. Über viele Quadratmeter nur noch Stümpfe, Leere, wo in den letzten Jahren dichter Bewuchs war. Dazwischen die Schmuckschildkröten, ein paar Kücken von Blässhühnern, die unerschütterliche Schwanenfamilie, die kaum etwas aus der Ruhe zu bringen scheint. Die mind. acht Entenkücken sind tot, vermutlich von den Schmuckschildkröten gefressen.

Kein schönes Bild, dass sich einem da bietet. Zumal das fehlende Röhricht dazu führt, dass keine Rückzugsräume für Wasservögel u.a. da sind, wo sie sich halt auch mal verstecken können, wenn sie auf der Speisekarte stehen. Die im Becken befindlichen Goldfische habe ich seit vielen Wochen auch nicht mehr gesehen.

Was ist da los? Die Fragen sind an viele Berliner Ämter in schriftlicher Form bereits gegangen. Es gab vereinzelte Antworten, doch wirkliche Maßnahmen, die Situation einer Klärung zuzuführen? Gefühl und "HörenSagen" ist, dass die Verantwortung/Bearbeitung zwischen den beteiligten Ämtern auf Bezirks- und Landesebene hin- und hergeschoben wird. Da wären das Umwelt- und Naturschutzamt, die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die Denkmalpflege und das Grünflächenamt. Obwohl über das Thema informiert, um Rat gebeten, tiefes Schweigen. Antwort auf meine Schreiben von der Bezirksstadträtin und dem Bezirksbürgermeister Mitte gleich Null.

Müßte diesen Verantwortungsträgern nicht eigentlich ein Gartendenkmal, dass auch ein Biotop geworden ist, am Herzen liegen? Sollte im Hintergrund an den Themen gearbeitet werden, dann informieren Sie uns doch bitte. Die Zeit arbeitet hier gegen uns.

Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Anwohner*innen sich an die Ämter gewandt haben und um Hilfe bitten. Lösung der Probleme. Leider sind wir nicht vernetzt. Hilfreich wäre vielleicht ein Runder Tisch, der alle, Bürger und Ämter an einen Tisch bringt.Gemeinsam handelnd. Ich lade alle dazu herzlich ein.

Ein Dankeschön an dieser Stelle jedoch auch an eine Mitarbeiterin des Grünflächenamtes Mitte, die sich die Zeit nahm und mit mir 2 Stunden lang den gesamten Luisenstädtischen Kanal, das Engelbecken, den Heinrich-Heine-Platz und den Michaelkirchplatz abging. Dabei wurden viele Fragen beantwortet, Dinge gezeigt, die auffallen und wo etwas getan werden sollte. Nur: Viele Dinge, wie z.B. die Wasserproblematik im Engelbecken, fallen nicht in ihren Verantwortungsbereich. Ich halte es auch für einen Fehler, die mittlerweile beendete Grundwasserentnahme in der Waldemarstr. als alleinige Ursache anzusehen. Derzeit dürfte das warme Wetter, der fehlende Regen als Begründung herangezogen werden, dass der Wasserstand so niedig ist. Sicher richtig. Aber nicht allein die Ursache.

Abschließend die Bitte an alle Besucher des Engelbeckens. Bitte gehen Sie sorgsam mit unserem Gartendenkmal um. Müll, Exkremente, Tiere wie Hunde, Fahrräder, Einkaufswagen, Nahrungsmittel (auch kein Futter für die Wasservögel) u.s.w. gehören einfach nicht in das Wasser. Sollten Sie Personen im Becken baden sehen, sehen Sie bitte nicht weg sondern sorgen Sie dafür, dass diese das Wasser unverzüglich verlassen. Wie dieser Tage drei Kinder, die auch an den Fontänen spielten. Was in dem Wasser alles ist, welche gesundheitlichen Auswirkungen das haben kann, niemand weiß es. Vielen Dank.

Wenn Sie im Internet recherchieren, werden Sie aus den vergangenen Jahren immer wieder Artikel finden, die sich mit den Sorgen um Luisenstädtischen Kanal und Engelbecken beschäftigen. Wäre es nicht einfach mal an der Zeit, diesen ewigen Kreislauf zu beenden und die Sorgen zumindest zu reduzieren?

Die Fotos zeigen den Bewuchs seit 2016.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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