Weniger Vogelarten im Winter
Ergebnisse der Nabu-Zählung „Stunde der Wintervögel“ liegen vor
Rund 3500 Berliner haben bei der Zählung „Stunde der Wintervögel“ vom Naturschutzbund Berlin (Nabu) mitgemacht. Das waren circa 4300 Naturfreunde weniger als im vorigen Jahr.
Schuld sei wohl das nasse und wenig winterliche Wetter zum Zeitpunkt der Zählung gewesen, wie der Nabu mitteilt. Etwa 3500 Berliner haben rund 68.000 Vögel gezählt. Im Januar 2022 wurden bei der Nabu-Mitmachaktion knapp 94.000 Vögel erfasst.
Wie Nabu-Experte Ansgar Poloczek sagt, werden immer weniger Vogelarten im Winter beobachtet. „Der sehr milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste wie Wacholderdrossel oder Gimpel, die in der kalten Jahreszeit die Städte als Wärmeinseln nutzen, auch außerhalb der Städte noch genug Nahrung finden“, so Poloczek. Auch Zugvögel aus dem Norden wie der Seidenschwanz seien in diesem Jahr bislang vergleichsweise selten gesichtet worden. Es gab aber auch Arten, die häufiger als sonst gemeldet wurden. Die Ringeltaube zum Beispiel landete mit einem Zuwachs von 17 Prozent der Beobachtungen auf dem dritten Platz nach Haussperling und Kohlmeise. „Die Ringeltaube profitiert möglicherweise von den steigenden Temperaturen im Zuge der Klimakrise“, so Poloczek.
Auch Graugänse und Kraniche finden durch die warme Witterung mehr Nahrung und müssen oft gar nicht aus Berlin-Brandenburg fortziehen. Deshalb werden diese Vögel im Winter öfter gesichtet. „So kann man vorbeifliegende Gänsetrupps, erkennbar an ihrer typischen V-Formation, gut über der Stadt fliegend beobachten“ erklärt Poloczek.
Ergebnisse der Zählung im Internet unter www.nabu.de/sdw-ergebnisse
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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