Fünf Regenwasserretter
Erste "Grüne Gullys" in der Singerstraße angelegt – 50 weitere sollen folgen

Steht auf "Grüne Gullys": Stadtrat Schriner will nächstes Jahr 50 weitere in Mitte anlegen.   | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Steht auf "Grüne Gullys": Stadtrat Schriner will nächstes Jahr 50 weitere in Mitte anlegen.
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Mitte hat seine ersten „Grünen Gullys“. Sie liegen in der autofreien Singerstraße. 50 dieser Gullys sollen im nächsten Jahr folgen.

Kreuzberg hat schon welche, Pankow auch. Nun kann Mitte verkünden: Die ersten sogenannten "Grünen Gullys" sind da. Fünf wurden entlang der Singerstraße nicht weit weg vom Alexanderplatz an den Straßenrändern angelegt. Sie sind mit gelb blühendem Fünffingerstrauch und rötlichem Federgras bepflanzt. Allein deshalb nennt man sie aber nicht „Grüne Gullys“. Vielmehr heißen sie so, weil sie dafür sorgen, dass der Regen direkt im Boden versickert – ohne Sickergruben – und nicht ungenutzt in der schmutzigen Mischwasserkanalisation verschwindet. Gleichzeitig kühlen Dunst und Pflanzen in heißen Sommern die Temperaturen ein wenig herunter.

Für Umwelt- und Verkehrsstadtrat Christopher Schriner (Grüne) sind „Grüne Gullys“ daher ein weiterer wichtiger Schritt Mittes in Richtung Schwammstadt. „Jeder ‚Grüne Gully‘ hilft uns, Regenwasser besser zu nutzen“, so Schriner. „Er verbessert die Wasserversorgung der angrenzenden Bäume und erhöht die Biodiversität. ‚Grüne Gullys‘ sind das Herzstück unserer Entsiegelungsstrategie, die darauf abzielt, den Stadtraum abzukühlen, mehr Grün in den urbanen Raum zu bringen und das vorhandene Grün besser zu versorgen.“

Hier versickert der Regen direkt ins Grundwasser.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Damit das passieren kann, wurde rund um die "Grünen Gullys" Beton und Asphalt aufgebrochen. Unter einer dünnen Bodenschicht wurde dann durchlässiges Substrat eingelassen, durch das Regenwasser versickern kann. „Wir verlieren jedes Jahr wertvolles Grundwasser im Mischwasserkanal“, sagt Jan Siewert aus dem Grünflächenamt. „Auf diese Weise fangen wir den Regen ein und leiten ihn ins Grundwasser ab. Das entlastet bei Starkregen auch die Kanalisation.“ Siewert ist Landschaftsarchitekt und hat die "Grünen Gullys" mit angelegt. Damit Laub oder Schmutz nicht die Gullys verstopfen, schaut ein Team aus dem Grünflächenamt regelmäßig nach dem Rechten.

Ein „Grüner Gully“ kostet zwischen 7000 und 7500 Euro. Die fünf in der Singerstraße waren rund 48.000 Euro teuer. Laut Stadtrat Christopher Schriner (Grüne) sollen im nächsten Jahr mindestens 50 weitere solcher Gullys in Mitte folgen – sofern das Geld dafür da ist. Geplant sind die Gullys zum Beispiel in der Badstraße, Potsdamer Straße und rund um den Alexanderplatz. Langfristiges Ziel des Stadtrats: 7200 "Grüne Gullys" in Mittes Haupt- und Nebenstraßen.

Die autofreie Schulzone in der Singerstraße.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Weitere 120.000 Euro hat Mitte in die neue Schulzone vor Ort investiert. In der Singerstraße liegen die Guthsmuths-Grundschule und das Max-Planck-Gymnasium. Mit dem Geld wurden Stadtmöbel angeschafft, neues Grün gepflanzt und die Schulzone markiert. Außerdem hat das Tiefbauamt eine neue Gehwegüberfahrt angelegt. Nach Angaben eines Anwohners, der beim Vor-Ort-Termin mit dem Stadtrat gerade vorbeiradelte, fehlen in der Singerstraße aber Mülleimer. Weshalb rund um die Sitzbänke immer wieder Flaschen und Abfall herumliegen würden, berichtete der Mann. Zu sehen war davon zumindest beim Pressetermin nichts. Die Mülleimer in der Singerstraße hat auch die CDU auf ihrer Liste. Ein entsprechender Antrag der Fraktion wurde in der Novembersitzung der Bezirksverordneten aber erstmal zur Beratung in den zuständigen Fachausschuss überwiesen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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