Drachenköpfe und Muränen
Fisch-Inventur im Sea Life

Mit Klemmbrett und Stift helfen die Kids bei der halbjährlichen Fisch-Inventur im Sea Life. Elisa Leistner zählt mit. | Foto: Ulrike Kiefert
5Bilder
  • Mit Klemmbrett und Stift helfen die Kids bei der halbjährlichen Fisch-Inventur im Sea Life. Elisa Leistner zählt mit.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Alle sechs Monate zählt das Team im Sea Life Aquarium die Fische durch. Was nicht bei Drei hinter der Koralle verschwunden ist, wird dokumentiert. Diesmal halfen wieder Schulkinder bei der Inventur.

Konzentriertes Gucken ins kalte Süßwasser. Die kleinen Meeresbewohner sind besonders schwer zu entdecken. Elisa Leistner hilft. „Wir schreiben jetzt mal alle Fische auf, die einen blauen oder roten Schwanz haben.“ Die Kids zücken die Bleistifte. Drei Schleie, sechs Barben, zwölf Rotaugen, drei Zährten. David und Liron notieren ihre Zahlen in die Tabelle. Bei den nächsten Becken haben es die Drittklässler schon leichter. Die schlangenartigen Muränen, roten Drachenköpfe und schwebenden Ohrenquallen zu zählen, ist ein Kinderspiel.

Schüler halfen beim Zählen

David und Liron gehören zu den 16 Kindern der Heinz-Galinski-Schule. Die Schüler sind extra aus Westend angereist, um im Sea Life beim großen Zählen zu helfen, denn auch ein Großaquarium muss mal Inventur machen. Zwar wissen die fünf Aquaristen ziemlich genau, was in den 32 Wasserbecken so alles herumschwimmt. Es kann ja schließlich keiner ausbüchsen. „Und von den Besuchern steckt sich auch niemand heimlich einen Fisch in die Tasche“, sagt Aquaristin Undine Riemer. Trotzdem werden regelmäßig jeder Fisch, jede Krabbe und jedes noch so winzige Lebewesen zur Zählung gebeten. „Es kann sich auch mal einer versteckt haben oder gestorben sein, ohne dass wir ihn gefunden haben.“ Außerdem ist die Inventur eine Vorgabe vom Veterinäramt ans Sea Life. Und so wird zwei Mal im Jahr alles dokumentiert: sämtliche Fischarten, vom Rochen bis zum Dickbauchseepferdchen, und alle Schalentiere, also Muscheln, Schnecken und Tintenfische. Zwei bis drei Tage dauert die Zählung des Bestandes, denn die Tiere stellen sich nicht brav in einer Reihe auf. „Wir haben alle unsere Wasserbewohner natürlich in einer digitalen Datenbank gelistet“, sagt Anja Nitsch, General Managerin vom Sea Life. „Die Inventur gibt uns die Möglichkeit, weiterhin wichtige Forschungs- und Bildungsarbeit zu leisten und unseren Beitrag zum Artenschutz zu dokumentieren.“ Während der Inventur werden die Tiere nicht nur gezählt, einige Arten werden auch gemessen und gewogen. Der längste Bewohner ist mit 113 Zentimetern ein Glatthai-Weibchen. Das Schwergewicht im Rochenbecken ist der 7,6 Kilogramm schwere Marmorrochen.

Auch sonst kann sich das Ergebnis der Halbjahres-Inventur sehen lassen. Das Aquarium beherbergt insgesamt 2987 Tiere aus 124 Arten. Die schwimmen im Sea Life in 32 Schaubecken, darunter sind acht kalte Süßwasser und 19 kalte Salzwasser sowie fünf warme Salzwasserbecken. Im tropischen Becken gibt es zudem Zuwachs. Dort haben 200 grün-blaue Schwalbenschwänzchen ein neues Zuhause gefunden. Die Tiere konnten aus dem geplatzten AquaDom gerettet werden. Bei dem Unglück im Dezember 2022 starben die meisten der 1500 Fische.

Fünf Monate musste das Sea Life deshalb geschlossen bleiben. Denn die große Welle aus dem explodierten Aquarium hatte den Shop beschädigt.

Erst seit Mai ist die Unterwasserwelt an der Spandauer Straße 3 wieder für Besucher geöffnet und zwar montags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr. Die Tickets kosten an der Kasse 18 Euro für Erwachsene, Kinder ab drei Jahren zahlen 15 Euro. Online sind die Eintrittskarten günstiger.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 556× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 842× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 819× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.197× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.