Wenn jeder Tropfen zählt
In Berlin droht ein Bewässerungsverbot in Gärten vorerst nicht

Hohe Temperaturen, kaum Regen: Vor allem die Wasserversorger im Umland leiden unter dem sinkenden Grundwasserpegel. Weil auf ehemaligen Äckern immer mehr Siedlungen und Industriebetriebe entstehen, wird das Wasser knapp.

Die Gemeinde Panketal gleich hinter dem Pankower Stadtgebiet zieht deswegen jetzt die Notbremse und verbietet im Sommer in den Spitzenzeiten mit höchstem Wasserverbrauch, Rasen und Gärten zu sprengen. Damit will man verhindern, dass die Wasserhähne komplett trocken laufen. Das Umland hat größere Probleme als Berlin – aus geologischen Gründen und weil die dortigen Leitungsnetze nicht für die Bevölkerungsexplosion ausgelegt sind. Die Hauptstadt ist natürlich auch betroffen vom Wassermangel, aber weniger. Das Wasser wird hier zu 70 Prozent aus Uferfiltrat gewonnen. Das ist Wasser aus Spree und Havel, das 650 Grundwasserbrunnen wieder hochpumpen. „Solange Spree und Havel ausreichend viel und ausreichend gutes Wasser führen, kommen wir klar“, teilen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mit.

Ein Gartensprengverbot droht den Laubenpiepern und Hausbesitzern in Berlin also nicht. Ich kann mir auch schwer vorstellen, wie man das kontrollieren will. Sollen die Nachbarn sich gegenseitig observieren? BWB-Sprecher Stephan Natz appelliert vor allem an den gesunden Menschenverstand. Die Leute sollen bewusst mit dem Wasser umgehen. Zum Beispiel ganz früh am Morgen wässern, damit das Wasser nicht gleich wieder verdunstet. Um Wasser zu sparen, sollten Gärtner für trockene Zeiten Regenwasser zum Gießen sammeln. Und den Pool abzudecken verhindert Verdunstung. Deren Besitzer sollten auch so selten wie möglich das Wasser wechseln. Denn letztendlich zählt jeder Tropfen. 

Die Wasserbetriebe haben viele weitere Tipps zum Wassersparen.

Halten Sie ein Bewässerungsverbot von Gärten bei großer Trockenheit für sinnvoll?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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