Hauptstadt der Spatzen
In Berlin waren 70 Prozent aller gesichteten Vögel Haussperlinge

4300 Berliner haben bei der Nabu-Zählaktion mitgemacht und ihre beobachteten Vogelarten dem Nabu gemeldet. | Foto:  Nabu Berlin
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Berlin bleibt Hauptstadt der Spatzen. Wie in den Vorjahren wurde bei Deutschlands größter Vogelzählung „Stunde der Wintervögel“ vom Naturschutzbund (Nabu) in Berlin, aber auch bundesweit der Haussperling am häufigsten gesichtet.

Insgesamt hatten über 4300 Berliner bei der Nabu-Zählaktion mitgemacht und ihre beobachteten Vogelarten dem Nabu gemeldet. Vom 6. bis 9. Januar sollten die Naturfreunde eine Stunde lang Vögel in Gärten, Parks oder auf dem Balkon zählen und in Meldebögen eintragen. Insgesamt wurden 94.000 Vögel gemeldet. Deutschlandweit haben rund 176.000 Menschen von mehr als 120.000 Beobachtungspunkten über 4,2 Millionen Vögel gezählt.

Der Spatz war etwa zu 70 Prozent vertreten. Der Vogel kommt somit auf durchschnittlich 8,7 Individuen pro Garten. „Der Sperlingsbestand in Berlin ist im Großen und Ganzen stabil“, sagt Ansgar Poloczek vom Nabu Berlin. „Wir freuen uns sehr darüber, weil wir in anderen deutschen Großstädten wie Hamburg, München oder Köln Rückgänge sehen.“ In Hamburg zum Beispiel kam der Haussperling nur noch in etwa 32 Prozent der Gärten vor.

Damit der Haussperlingsbestand in der Hauptstadt auch weiterhin stabil bleibt, hat der Nabu Berlin im Jahre 2019 das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ ins Leben gerufen. Architekten oder Handwerker sollen durch Schulungen für den Schutz von Gebäudebrütern sensibilisiert werden. Spatzen leben gerne in Nischen von Häusern. Häufig werden die Lebensstätten für Sperlinge aber durch energetische Sanierungen zerstört.

Die Zählung hat aber auch gezeigt, dass immer weniger Vögel in Städten leben. „Während im ersten Jahr der Zählaktion 2011 noch fast 46 Vögel pro Beobachtung gezählt wurden, waren es dieses Jahr mit 35,5 durchschnittlich zehn Vögel weniger“, so Poloczek. In Berlin hätten sich die gemeldeten Zahlen hingegen seit einigen Jahren stabilisiert. Mit 34,2 Vögeln pro Garten liegt sie heute sogar etwas höher als in den vergangenen drei Jahren.

Die nächste Zählung „Stunde der Gartenvögel“ findet vom 13. bis 15. Mai statt. Weitere Informationen gibt es unter www.stundederwintervoegel.de.

4300 Berliner haben bei der Nabu-Zählaktion mitgemacht und ihre beobachteten Vogelarten dem Nabu gemeldet. | Foto:  Nabu Berlin
4300 Berliner haben bei der Nabu-Zählaktion mitgemacht und ihre beobachteten Vogelarten dem Nabu gemeldet. | Foto: Nabu Berlin
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Dirk Jericho aus Mitte

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