Stadtgrün soll erhalten bleiben
Kleingartenentwicklungsplan 2030 beschlossen

Kaum eine Stadt ist so grün wie Berlin. Schon wegen ihrer vielen Kleingartenanlagen. Über 80 Prozent dieser Gärten sollen nun dauerhaft gesichert werden, verspricht der Senat. Aber es wird auch Räumungen geben.

Kleingärten sind die grüne Lunge der Stadt, geliebte Rückzugsorte und heiß begehrt. 877 Kleingartenanlagen mit 70 953 Parzellen auf rund 2900 Hektar zählt Berlin. Es gibt sie überall – in  Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Tempelhof-Schöneberg. Doch vielerorts mussten genutzte Kleingärten in den vergangenen Jahren neuen Schulen oder dem Wohnungsbau weichen, teils unter großem Protest.

Mit dem Kleingartenentwicklungsplan 2030 (KEP), den der Senat auf Vorlage von Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) nach Abstimmung mit dem Rat der Bürgermeister kürzlich beschlossen hat, soll sich das ändern. 82 Prozent der Gärten auf landeseigenen Flächen werden nämlich dauerhaft geschützt und für weitere 6915 Parzellen in 149 Kleingärten der Bestandsschutz um ein Jahrzehnt bis 2030 verlängert. „Berlins Kleingärten sind ein ganz besonderes Stück Stadtgrün – unverzichtbar für die Menschen und für eine lebenswerte Stadt“, stellt Günther fest. „Wir geben daher den Kleingartenanlagen auch in einem wachsenden Berlin eine langfristige Perspektive, damit sie der ganzen Stadt dauerhaft zugute kommen können.“

Rund 350 landeseigene Parzellen müssen aber dennoch weichen – Schulen, Kitas, Sportplätzen, Kliniken oder anderen sozialen Einrichtungen. Das droht etwa der Kleingartenkolonie Nordkap im Wedding, den Laupenpiepern an der Rudolf-Wissell-Brücke in Westend oder der Kleingartenanlage „Hamburg“ in Pankow, die einer Kunsthochschule Platz machen muss. Die Kolonie „Am Stadtpark“ mit 19 Laubenpiepern in Wilmersdorf kann dagegen wie berichtet bleiben. Die geplante Internationale Schule wird auf anderen Flächen erweitert.

Alle Kleingärtner, deren Gärten in Anspruch genommen werden, sollen entschädigt werden oder das Angebot bekommen, eine Ersatzfläche zu pachten. Teil des Entwicklungsplans ist aber auch, die Größe einer Parzelle verringern zu können. Aus zwei Parzellen werden dann drei oder vier. Das hält zwar die Anzahl der Kleingärten insgesamt hoch, dürfte den betroffenen Gärtnern aber ganz sicher nicht schmecken.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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