Eine Hausgemeinschaft packt an
Mieter hübschen in ihrer Freizeit den Jugendpark auf
Überall in der Stadt engagieren sich Anwohner mit gärtnerischem Geschick für die Pflege von Grünanlagen. An der Leipziger Straße packt eine ganze Hausgemeinschaft an. Aus dem „Park der Jugend“ machen sie eine blühende Landschaft.
Sie säen Rasen, legen Beete an, gießen Blumen und Bäume. Für den Jugendpark krempelt eine ganze Hausgemeinschaft die Ärmel hoch. Die fleißigen Hände gehören Mietern aus den Häusern Leipziger Straße 40 und 41. Die nötigen Materialien für die Pflege der rund einen Hektar großen Parkanlage bekommen die Mieter von der WBM. Der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Mitte gehört der Park. „Auch der Senat hat uns Mittel für den Kauf von Gartengeräten und Pflanzen zur Verfügung gestellt“, berichten Algisa Peschel und Jürgen Flanderka von der Initiativgruppe Jugendpark. Ein Gärtner aus dem Kreativhaus auf der Fischerinsel hilft den Hobbygärtnern fachlich weiter. Und auch die Stadtteilkoordination und die IG Leipziger Straße unterstützen das Engagement der Anwohner, die aus dem "Park der Jugend" eine blühende Landschaft machen wollen – mit Spiel- und Freizeitangeboten für alle.
Angefangen hat alles im vorigen Sommer. „Da haben wir Gießgruppen für die Bäume zusammengestellt“, erzählt Algisa Peschel. Montags bis sonntags rückten sieben Zweier-Teams abwechselnd zum Wässern aus. Die WBM hatte zuvor Wasseranschlüsse verlegt und besorgte die Schläuche. Die Mieter legten ein Gräserbeet und mehrere Hochbeete an, um die sie sich kümmern, säeten frischen Rasen aus und bepflanzten Baumscheiben. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Mietergarten mit Spielplatz
und Boccia-Anlage
Denn Algisa Peschel und die anderen Mieter haben eine Vision. Aus dem Jugendpark soll der schönste Mietergarten der Stadt werden. Mit einem Mehrgenerationenspielplatz und Sportgeräten, einer Liegewiese, neuen Bäumen und einer Boccia-Anlage. „Wir suchen einen Gartenarchitekten, der ein Gesamtkonzept für den Park entwirft“, sagt Algisa Peschel. Sie selbst kennt sich aus mit Stadtplanung. Die heute 80-Jährige hat in Ost-Berlin im Magistrat gearbeitet und unter anderem den Wohnungsbau in Marzahn mitgeplant. Nach der Wende war sie in der Senatsbauverwaltung tätig. An der Leipziger Straße wohnt sie seit 1974.
Bis sich der Traum erfüllt, dauert es aber noch. „Wir brauchen weitere Unterstützer und Fördermittel, damit daraus ein Dauerprojekt wird“, sagt Peschel. Außerdem müsten die Wege saniert und die Bänke repariert werden. Auch die zwei Springbrunnen im Park und die Plansche sprudeln schon lange nicht mehr. „Die will die WBM aber sanieren.“
Algisa Peschel und Jürgen Flanderka sind stolz auf das, was die Hausgemeinschaft bisher geschafft hat. Die Ärmel hochkrempeln wollen sie natürlich auch weiterhin. Ehrenamtlich.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.