Engelbecken, natürlich
Radfahrer, Wasservögel, Vandalismus und Co.

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Vor einigen Wochen berichtete die Berliner Woche als eine der wenigen Zeitungen Berlins über die Ergebnisse der Gutachten zur Wasserqualität im Engelbecken. Die Ergebnisse alles andere als gut für die Zukunft des Wasserbeckens. Die Ergebnisse sind beunruhigend und Anlass zum Optimismus besteht m.E. weder für die Grünanlage, noch für das künstliche Wasserbecken nicht. Zu Details der Untersuchungsergebnisse verweise ich auf die Artikel hier z.B. bei der Berliner Woche. 

Denn eines ist bisher nicht passiert: Eine wirkliche Kenntnisnahme und ein Verstehen der Besucher des Engelbeckens über den Ernst der Lage. Dazu muß noch sehr viel passieren. Information der Besucher und die Akzeptanz der Regeln, die schon lange bestehen und leider nicht oder nur wenig eingehalten werden ist dafür die Grundvoraussetzung. 

Wenn man es kurz macht, haben wir es mit folgenden, rein durch Menschen verursachten Problemen zu tun:

  • Fütterung der Wasservögel, Einbringung von Materialien organischer oder anorganischer Art in das Wasserbecken (z.B. Fahrräder, Steine, Abfälle jeglicher Art, Urin, Kot)
  • Abfälle, die nicht in die reichlich vorhandenen Mülltonnen geworfen werden
  • freilaufende Hunde und fehlende Beseitigung von Hundekot
  • Kriminalität, Vandalismus (sog. Grafitti, wildes Plakatieren), Ordnungswidrigkeiten wie Verstöße gegen das Fahrradfahren (einschließlich eScooter-Nutzung), fehlende Abfallentsorgung, Eindringen in privates Gelände
  • Rücksichtsloser Umgang mit Anpflanzungen, Brunnen, Rasenflächen durch Zertreten, Befahren und falsche Nutzung sowie Übernutzung.

All das an der Grenze zu Kreuzberg im Bezirk Mitte mit vielen Besuchern, denen seit Jahren niemand gesagt hat, so läuft das nicht, hier sind die Regeln, haltet Euch daran. 

Das Ergebnis haben wir Anwohner und Besucher jeden Tag vor Augen. Größtenteils beschmierte Wände mit Farbe, zertretene Hecken, Kotablagerungen, Müllhaufen, Radfahrern und auch Besuchern, denen man nicht nachts allein begegnen möchte (dummerweise auch am Tage anzutreffen). 

Was wird dem vom Bezirksamt entgegengesetzt? Seit 1. April 2021 gibt es einen Parkdienst. D.h. zwei Personen laufen in Warnwesten mit dem Logo des Bezirksamtes Streife im gesamten Luisenstädtischen Kanal. Auf den Gehwegen am Leuschner- und Legiendamm entlang des Engelbeckens haben die Parkranger Mülltonnen aufgestellt, nach dem die Gehwege voller Essensresten und dessen Verpackung (auch am Michaelkirchplatz). Außerdem wurden große Schilder aufgestellt, die über das Fütterungsverbot informieren und leider auch immer wieder Ziel von Vandalismus werden. Das alles wird nicht reichen. 

Es gibt vereinzelt Polizeieinsätze und es soll auch das Ordnungsamt vor Ort gewesen sein. Und es gibt eine Reihe engagierter Bürger, die sich bemühen, die Verantwortlichen beim Bezirksamt zum Handeln zu bewegen und selbst vor Ort aktiv werden. Die sich dabei auch persönlichen Risiken aussetzen. Ich selbst wurde mehrfach schon beleidigt und bedroht, wenn ich darum bat, nicht zu füttern oder das Radfahrverbot zu beachten. 

Und dann haben wir ja auch noch eine Pandemie. Das scheinen weder die Eisläufer, noch die Besucher der brütenden Schwäne gewusst zu haben. Da stehen Trauben von Personen ohne Maske rings um das Schwanennest und starren auf die Wasservögel. Im Bereich vom Café, dass geschlossen ist und dem die letzten Monate allein durch Müll und Vandalismus schwerer Schaden zugefügt wurde. Die Leute müssen sich fragen lassen: Warum dringt man in ein privates Gelände ein, missachtet die Abstandsregeln und setzt die brütenden Wasservögel unter Stress? Wir sind in Berlin, da ist das erlaubt? Nein, ist es nicht. Auch nicht in Berlin. Und glauben Sie wirklich, dass das Land Berlin nach der Pandemie so viel Geld hat, um Grünanlagen zu sanieren, die mutwillig zerstört werden? 

Fakt ist eines: Wenn sich der Umgang mit der Grünanlage (wie vieler anderer auch) nicht schnellstens ändert, wir zu einer schonenden Nutzung gelangen und die Regeln befolgt werden, dann wird diese Grünanlage in ein paar Jahren nicht mehr existieren. Jeder, der dort ist, kann durch sein Verhalten dazu beitragen, diese Grünanlage, zu erhalten und vor Schäden zu schützen.

Es kostet keine große Mühe, verlangt nur etwas Verstand, Rücksicht und Nachdenken über das, was man der Natur und anderen Menschen zufügt.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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