Sushi in der Werkzeugkiste
Senat wirbt mit Plakaten für Nutzung von Mehrwegbehältern
Seit diesem Jahr gilt in Deutschland die Mehrwegangebotspflicht. Cafés, Restaurants, Tankstellen, Lieferdienste und alle, die Getränke und Speisen zum Mitnehmen anbieten, müssen Kunden als Alternative zu Einwegbehältern auch Mehrwegbehälter anbieten.
Das gilt für die Abholung und auch für die Lieferung von Essen und Getränken. Firmen müssen immer eine Mehrwegalternative in einem Pfandsystem anbieten. Kleinere Betriebe wie etwa Imbissbuden müssen mitgebrachte Gefäße akzeptieren. Doch viele Kunde kennen das neue Gesetz nicht und nehmen weiter den Kaffee im Pappbecher oder die Nudeln in der Plastikschale.
Die To-Go-Müllberge wachsen trotz Mehrwegangebotspflicht weiter, viele Läden geben Pizza nach wie vor lieber im Pappkarton raus und halten sich nicht an die neuen Regelungen. Die Ämter prüfen kaum, ob die Gastronomen Mehrwegalternativen anbieten und darauf hinweisen. „Speisen und Getränke in Mehrweg erhältlich“ muss laut Gesetz seit Januar gut sichtbar im Verkaufsraum hängen.
Unter dem Motto „Hauptsache Mehrweg!“ hat Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) jetzt eine Kampagne für umweltfreundliche To-Go-Becher und Bowles gestartet. Auf 250 Plakatwänden sind ungewöhnliche Verpackungen zu sehen: ein Blumentopf gefüllt mit Reis und Gemüse, Sushirollen im Werkzeugkasten oder Bubble Tea in einer Blumenvase – „Hauptsache Mehrweg“, so die Botschaft. Mit den Motiven will Schreiner auch zeigen, „dass umweltbewusstes Verhalten Spaß machen kann“, wie sie sagt. „Es gibt tolle Alternativen, Mehrwegsysteme und Transportgeschirr“, so die Senatorin. Sie bittet alle, „auf Einwegverpackungen so gut es geht zu verzichten“. Viel zu oft würden Pizzakartons, Burgerverpackungen und To-Go-Becher Straßen und Parks vermüllen. Die Kampagne ist Teil der Mehrweginitiative „Mehrweg.Einfach.Machen“, in der sich Organisationen, Verbände, Firmen und Kommunen deutschlandweit zusammengeschlossen haben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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