Kühe unterm Fernsehturm
Stechlinsee-Grundschule gewinnt 8. Plakatwettbewerb von wirBerlin
1500 Kinder aus 51 Schulen, Kinderfreizeiteinrichtungen, Vereinen und Kitas haben 1176 Plakate für den 8. Umwelt-Plakatwettbewerb der Engagement-Initiative wirBerlin eingereicht. Den ersten Platz haben Reto, Hanzhang und Felix aus der sechsten Klasse der Stechlinsee-Grundschule in Tempelhof-Schöneberg gewonnen.
Futuristische Hochhäuser rund um den Fernsehturm, die Dächer, aber auch die halbe Fassade sind voll mit Bäumen, die auf Balkonen wachsen. Die andere Seite ist gläsern, um Strom für Licht zu sparen. Zwischen den Wohntürmen gibt es Brücken mit Solarmodulen. Ein Auffangsystem leitet das Regenwasser von den Dächern zum Boden, sodass ein Fluss entstanden ist, der um die Gebäude und den Fernsehturm fließt. Unten auf dem Alex stehen Kühe auf der Blumenwiese mit dem Alexfluss. So stellen sich Reto, Hanzhang und Felix die Zukunft vor. Mit ihrer Vision von der Stadt der Zukunft haben die Sechstklässler den Plakatwettbewerb der Umweltinitiative wirBERLIN gewonnen. Die Werbefirma Wall als Sponsor des Hauptgewinners zeigt das blau-grüne Siegermotiv in den kommenden Wochen berlinweit in 1000 Werbevitrinen.
Heimspiel für Senatorin
Für Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) war die Siegerehrung im Alexa, die erstmals nach zwei Jahren Corona ohne Abstand und Masken als tosende Schülerparty stattfand, ein Heimspiel. Auch wenn diese Visionen von einer grünen Stadt nicht alle hätten, würden die Bilder des Wettbewerbs „Mein Zuhause mit Zukunft!“ zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sei, sagte sie. „An den grünen hohen Häusern sind wir dran“, so Jarasch zu der Notwendigkeit, auch häufiger in die Höhe zu bauen. Und auch die Straßen wolle sie „wegnehmen“, um Platz zum Spielen zu schaffen. „Dass wieder Kühe auf dem Alex weiden, das nehme ich mir als großen Vorsatz mit. Das ist noch mutiger als das, was wir uns vorgenommen haben“, so die Senatorin.
Insgesamt haben beim diesjährigen Plakatwettbewerb 1500 Schüler mitgemacht, die alleine oder in Gruppen 1176 Plakate eingereicht haben. Im Einkaufszentrum Alexa wurden anschließend 150 ausgewählte Plakate zu den Stadtvisionen der Kinder in einer Ausstellung präsentiert. Die Besucher konnten dort über den Publikumsliebling abstimmen.
Weitere Preise gingen an Toni von der Fichtelgebirge-Grundschule (Friedrichshain-Kreuzberg), Karolina und Johanna von der Grundschule am Tegelschen Ort (Reinickendorf), Alisa, Amelie, Noe, Elly und Jana von der Stechlinsee-Grundschule (Tempelhof-Schöneberg) sowie an Elisa von der Conrad-Schule Wannsee (Steglitz-Zehlendorf).
Die Berliner Morgenpost war auch wie in den Vorjahren Medienpartner und zeichnet mit einem Sonderpreis die Schule aus, die sich besonders beim Plakatwettbewerb für die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzt. Gekürt wurden gleich zwei Stadtideen – von Noe und Elly und von Jana von der Stechlinsee-Grundschule. Als Preis gibt es 500 Euro für die Klasse und einen Besuch in der Redaktion der Berliner Morgenpost.
Wohnen unter der Erde
In den meisten Kunstwerken geht es um Lösungen wie nachhaltige Energiegewinnung, Dachbegrünung, mehr Stadtnatur oder alternative Mobilitätskonzepte. Manche Schüler stellen sich die Zukunft mit solargesteuerten Drohnen und mit fliegenden Elektro-autos vor. Ein zehnjähriges Mädchen von der Fichtelgebirge-Grundschule in Friedrichshain-Kreuzberg hat in ihrem Plakat auch Hochhäuser gemalt, in denen es unten im Erdreich auch Wohnungen gibt. Umweltsenatorin Bettina Jarasch zeigte sich begeistert von der Idee. „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, sagte sie. Unter der Erde sei es kühl bei großer Hitze,
Die Initiative wirBerlin ist aus der Bürgerplattform „Stadtgespräch Berlin“ hervorgegangen und engagiert sich seit 2011 für bürgerschaftliches Engagement und eine saubere Stadt. Das gemeinnützige Unternehmen organisiert Projekte und Aktionen wie Anti-Müll-Kampagnen, Bürgerdialoge und Fachdiskussionen und engagiert sich in der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. WirBerlin ist auch Hauptinitiator des „World Cleanup Day Berlin“ und des Netzwerks „Alles im Fluss“ für den Schutz und die Sauberkeit der Berliner Gewässer und Uferbereiche.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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