Biene Ma(n)ja freut das Summen
Umweltsenatorin Schreiner besucht neuen Wildbienenlehrpfad
Im Rahmen des Projekts „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ haben Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) und die Deutsche Wildtier Stiftung einen neuen Staudengarten für Wildbienen am Spreebogenpark eröffnet.
Weißer Mauerpfeffer, Lavendel, Katzenminze, Goldhaar-Aster, Kleins Mädesüß und noch etwa 45 verschiedene Steppenpflanzen wachsen im neuen Staudengarten im Speebogenpark. Das Steppenbeet ist eine Modellfläche der Deutschen Wildtier Stiftung. Hier fühlen sich Wildbienen unheimlich wohl. Der Schaugarten am Spreeufer unter der Kronprinzenbrücke mit Wildbienenhotel, Nistplätzen und Infotafeln ist das Vorzeigeprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung. Über 80 000 Euro hat der Wildbienenlehrpfad gekostet, der erst in drei Jahren seine bunte Schönheit entfaltet, wie Gartenplanerin Luise Blank sagt. Noch sind die gepflanzten Blüher klein, aber Hummeln, Wildbienen und andere Insekten tummeln sich bereits freudig in den Beeten.
320 Wildbienenarten in Berlin
„In Deutschland leben etwa 600 Wildbienenarten; in Berlin noch 320“, sagt Christian Schmid-Egger. Er leitet für die Wildtier Stiftung das Wildbienen-Projekt. Die Bestäuber sind wichtig für die Vielfalt der Blütenpflanzen. Ohne wildbienenfreundliche Blühflächen sterben immer mehr Wildbienenarten aus. Das Steppenbeet im Regierungsviertel soll auch Lust darauf machen, zu Hause ebenfalls Grünflächen zu Wildbienenland umzugestalten.
Der Senat fördert die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2018 mit jährlich etwa 500 000 Euro. Wie Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) sagt, soll es dann in Berlin 100 Wildbienenflächen geben. Bisher wurden etwa 80 Blühflächen in allen Bezirken angelegt. Die Gelder für das Programm „Aus grün wird bunt“ seien bis Ende 2025 mit rund 1,6 Millionen Euro gesichert, so die Senatorin.
„Meilenstein auf dem Weg hin
zu einer wildbienenfreundlichen Stadt“
Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, will mehr „urbane Blühflächen als Lebensraum für bedrohte Wildbienenarten“. Doch „momentan finden wir in den öffentlichen Parks oft vertrocknete oder abgemähte Graslandschaften vor“, so der Wildtierbiologe. Den Wildbienenpfad im Spreebogenpark nennt Hackländer einen „Meilenstein auf dem Weg hin zu einer wildbienenfreundlichen Stadt“. Er will mit aller Kraft verhindern, dass wir „nicht Wohnungsbau auf Kosten des Lebensraums von Wildtieren in der Stadt machen“.
Mit den Senatsgeldern gestaltet die Stiftung nicht nur neue Blühflächen, sondern wirbt in Vorträgen, Beratungen und Führungen für mehr artenreiche Grünflächen. Auch die Gärtner in den Grünflächenämtern werden geschult. Unter dem Slogan „Aus grün wird bunt“ will man „erreichen, dass die Grünflächen in der Stadt weniger gemäht werden, um ihr natürliches Blütenpotenzial zu entfalten“, heißt es dazu aus der Umweltverwaltung.
Den neuen Staudengarten für Wildbienen im Spreebogenpark muss man auch nicht gießen. Hier gab es vor zehn Jahren schon einmal eine Wildbienenwiese, die dann völlig mit Unkräutern vergammelte. Für das Modellprojekt wurde jetzt der Boden ausgestauscht und das 350 Quadratmeter große Areal mit Kies für trockenheitsresistente Steppenpflanzen umgestaltet. „Das entlastet auch unsere Gärtner“, sagte die für Grünflächen zuständige Stadträtin Almut Neumann (Grüne) aus Mitte bei der Einweihung des Wildbienenlehrpfades.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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