Rettet die Friedrichstraße!
Aktionsbündnis belegt mit professioneller Datenauswertung den Rückgang der Besucherzahlen in der „Flaniermeile Friedrichstraße“
Dass der Verkehrsversuch „Flaniermeile Friedrichstraße“ nicht erfolgreich ist, die Besucherfrequenzen rückgängig sind und das Pilotprojekt seine Ziele verfehlt hat, belegt das Aktionsbündnis „Rettet die Friedrichstraße!“ – mit einer professionellen Datenauswertung zur Entwicklung der Besucherzahlen rund um den betroffenen Straßenabschnitt.
Leistungsfähige Mobilitätsdaten aus anonymisierten, metergenauen GPS-Signalen der führenden Location-Performance-Plattform „PlaceSense“ zeigen, wie sich hier die Zahlen tatsächlich ab vor der Corona-Pandemie und bis heute entwickelt haben. Im direkten Vergleich mit anderen Berliner Einkaufsstraßen kann nachvollzogen werden, welche Effekte bzw. nachteiligen Auswirkungen das Pilotprojekt in Berlin-Mitte hatte.
„Sehr eindeutig zeigt die Untersuchung von PlaceSense: Im Vergleich mit Tauentzienstraße, Kurfürstendamm und Friedrichstraße-Nord ergab sich für den autogesperrten Teil der Friedrichstraße eine Reduktion der Besucherzahlen um zusätzliche 33 Prozentpunkte, die nicht auf den Coronatrend zurückzuführen sind, sondern auf den Start des Verkehrsversuches“, erklärt Frank Henkel, Vorsitzender vom Wirtschaftskreis Mitte e.V. „Bis heute hat sich dieser Teil der Straße davon nicht erholt! Unerklärlicherweise wurde das Projekt von Seiten des Senates als Erfolg bewertet und verlängert. Es soll auch noch auf angrenzende Bereiche erweitert werden. Verwunderlich ist auch, dass bei einem verkehrsplanerischen Konzept dieser Größenordnung und Tragweite keine Methoden der modernen Datenerhebung genutzt wurden.“
Aus aktuellem Anlass hat das Aktionsbündnis eine eigene Umfrage unter den Anrainern der Friedrichstraße sowie der Nebenstraßen zu den Folgen der Straßensperrung geführt. Diese zeigt deutlich, dass der Einzelhandel im autofreien Abschnitt stark unter dem Pilotprojekt leidet und weiter leiden wird – es gab schon mehr als ein Dutzend Geschäftsschließungen. Fast 75 Prozent der Befragten sind gegen den Verkehrsversuch.
Dem Aktionsbündnis ist wichtig, die weitere Diskussion um die neue Gestaltung der Friedrichstraße auf Grundlage objektiver Fakten zu führen. Es fordert nach wie vor den sofortigen Stopp des Verkehrsversuches! Das Bündnis steht der kommunalen Politik weiter als Partner zur Verfügung und will in die aktuellen und künftigen Planungen und Entscheidungen zur Friedrichstraße einbezogen werden.
Zum im März 2022 gegründeten Aktionsbündnis „Rettet die Friedrichstraße!“ gehören DIE MITTE e.V., der Wirtschaftskreis Mitte e.V., die IG Gendarmenmarkt e.V., die Freunde und Förderer Gendarmenmarkt Berlin e.V. sowie die Zukunft Gendarmenmarkt.
Das Bündnis bittet mit einer gerade gestarteten Petition um Unterstützung: https://tinyurl.com/petitionfriedrichstrasse.
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Autor:Gritt Ockert aus Mitte |
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