Finde ich noch einen Sitzplatz?
Anzeiger an sechs S-Bahnhöfen informieren jetzt, wie voll der einfahrende Zug ist

Grün, gelb, rot: Ein klassisches Ampelschema zeigt – wie hier am Bahnhof Hackescher Markt – die Auslastung der einzelnen Waggons an. | Foto: Tom Hartung
  • Grün, gelb, rot: Ein klassisches Ampelschema zeigt – wie hier am Bahnhof Hackescher Markt – die Auslastung der einzelnen Waggons an.
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In Hamburg gibt es die Technik bereits seit anderthalb Jahren, nun können sich auch Nutzer der Berliner S-Bahn über diesen Service freuen: die elektronischen Anzeigetafeln am Bahnsteig verraten seit Kurzem, wie voll der nächste Zug sein wird.

Auf zunächst sechs stark genutzten Stationen der Stadtbahn erfahren Fahrgäste jetzt schon bevor ihr Zug einfährt, wo noch Platz ist. Möglich macht dies das System "Lightgate". Dieses misst in Echtzeit, wie stark die einzelnen S-Bahnwagen ausgelastet sind und zeigt dies auf den Zugzielanzeigern am Bahnsteig an. Grün steht für Wagen mit viel Platz, Gelb für mittlere Auslastung und Rot für wenig Platz im Wagen.

Für die Auslastungsmessung nutzt die S-Bahn Berlin eine Technik, die bei der S-Bahn Hamburg entwickelt wurde und dort bereits seit einigen Monaten erfolgreich im Einsatz ist. Die Lightgate-Sensorik ist eine Art Lichtschranke im Gleisbereich, die den vorbeifahrenden Zug erfasst. Abhängig von der Anzahl der Personen im Zug, wird der Lichtstrahl häufiger oder seltener unterbrochen. Daraus ergibt sich schließlich ein Messwert mit über 90 Prozent Genauigkeit, viel präziser als für die Ampelskala benötigt.

Die Fahrgäste profitieren laut Aussagen der Deutschen Bahn in mehrfacher Hinsicht von der Auslastungsmessung. Über die Anzeige am Bahnsteig hinaus liefern die Daten auch wertvolle Erkenntnisse darüber, wie stark einzelne Züge zu bestimmten Uhrzeiten ausgelastet sind. Das ermögliche es, die Fahrgastinformation im Verbund weiterzuentwickeln. Auch die Planung von künftigen Verkehren oder Bus-Ersatzverkehren ließe sich auf Basis der Echtzeitauslastungsdaten in Zukunft noch weiter verbessern.

Für den Pilotversuch hat die S-Bahn zehn Sensoren zwischen Jannowitzbrücke und Hauptbahnhof sowie zwischen Tempelhof und Neukölln installiert. Sie liefern Auslastungsdaten in Echtzeit für die einfahrenden Züge aus beiden Richtungen an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße und Hermannstraße sowie für die Züge in Richtung Westen in Bellevue und Hauptbahnhof.

Peter Buchner, Vorsitzender Geschäftsführer der S-Bahn Berlin resümierte bei der Einweihung der neuen Technik: „Mit dem Einsatz von Lightgate lenken wir die Fahrgäste zu weniger ausgelasteten Wagen und beschleunigen den Ein- und Ausstieg. So können wir die Pünktlichkeit verbessern und machen die Fahrt mit der S-Bahn noch komfortabler.“

Autor:

Peter Erdmann aus Mitte

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