Ausflugsdampfer musste Schleuse wieder verlassen

Um 14.30 Uhr fährt die "Belvedere" rückwärts wieder aus der Schleusenkammer. | Foto: Ralf Drescher
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Mitte. Seit dem Unfall, bei dem am 22. März das Tor einer Schleusenkammer beschädigt wurde, wird es an der Mühlendammschleuse vor allem am Wochenende eng. Dann müssen Ausflugsschiffe länger auf die Schleusung warten.

Deshalb wird darauf geachtet, dass die verbliebene Schleusenkammer bei jeder Schleusung buchstäblich bis auf den letzten Kahn gefüllt ist. So wie am 1. Mai. Gegen 14.20 Uhr fährt das Fahrgastschiff "Sanssouci" in die Kammer, dahinter ein Schubverband mit Aushub vom U-Bahnbau. Dann bekommt noch das Fahrgastschiff "Belvedere" grünes Licht und steuert die Schleuse an, um sich ebenfalls bergwärts in Richtung Treptow schleusen zu lassen. Als das Tor geschlossen werden soll, merken Schleusenwärter und Schiffspersonal das es zu eng ist. Auch nach mehrmaligem Rangieren kann das Schleusentor nicht geschlossen werden. Bei rotem Ampellicht fährt die "Belvedere" gegen 14.30 Uhr rückwärts wieder aus der Kammer aus und muss auf die nächste Schleusung warten. "das kommt ganz selten vor, von den Abmessungen hätten die drei Schiffe in die Schleusenkammer passen müssen", sagt Bernd Grondke, technischer Leiter der Stern und Kreis Schiffahrt, dazu, der das betroffene Fahrgastschiff gehört.

Beim Berliner Reederverband, der 34 Firmen mit insgesamt 84 Fahrgastschiffen vertritt, ist man verärgert. "Diese Saison ist für unsere Mitglieder bereits gelaufen. Wir hoffen, dass der genaue Schaden schnell ermittelt wird und das beschädigte Tor der zweiten Schleusenkammer dann auch ohne langwierige Ausschreibung repariert werden kann", sagt Ingo Gersbeck, der Chef des Reederverbands.

Beim Wasser und Schifffahrtsamt Berlin arbeitet man seit Wochen an der Beseitigung der Schäden. "Wir haben die Schäden bereits zu 90 Prozent ermittelt, der abschließende Umfang lässt sich erst im Rahmen der Schadenbeseitigung feststellen. Die Vorbereitung der Reparatur läuft auf Hochtouren, nach aktueller Einschätzung rechne ich mit der Inbetriebnahme der Schleusenkammer frühestens Ende August", teilt Lars Doering, Sachgebietsleiter Wasserstraßenbauwesen im Wasser und Schifffahrtsamt, auf Nachfrage mit.

Die Südkammer der Mühlendammschleuse war am 22. März beschädigt worden, nachdem der Führer eines Tankschiffs die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Dabei war das Schiff gegen das obere Schleusentor geprallt und hatte es verformt. Die Ursachen für das Unglück, bei dem keine Menschen zu Schaden kamen, werden noch ermittelt.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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