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Berlin braucht angesichts der vielen Konflikte ein Verbot der Miettretroller
Seitdem in Städten Zigtausende Elektroroller zum Ausleihen rumstehen, gibt es Diskussionen und viel Ärger. Denn das vermeintliche Öko-Verkehrsmittel sorgt für jede Menge Konflikte. Es gibt viele Unfälle – 2022 in Berlin weit über 1000 – und falsch abgestellte Roller blockieren Gehwege, liegen in Parks rum oder landen sogar in der Spree und im Landwehrkanal.
Auch aus der Seine fischt Paris immer mehr Rollerleichen heraus. Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt, will im September das Rollerchaos beenden. In einer von ihr initiierten Bürgerbefragung waren 89 Prozent für ein Verbot von elektrischen Mietrollern. Allerdings hatten nur rund 100.000 der 1,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Dieser Rollerblödsinn sollte meiner Meinung nach auch in Berlin ein Ende haben. Die Dinger sind nur ein Geschäft für die Leihfirmen. Klar kann man die Verleiher zwingen, dass die Roller nur auf festen Parkstationen abgegeben werden können. Auch könnte die Polizei intensiver die Einhaltung der Verkehrsregeln kontrollieren und an die Rücksichtnahme der Brettpiloten appellieren. Nur ändert das nicht viel. Angetrunkene stehen trotzdem zu zweit oder sogar zu dritt auf den Rollern und überschätzen sich. Es passieren jeden Tag Unfälle.
Und wieso sind Elektroroller als Verkehrsmittel so wichtig? Kann man die „letzte Meile“ nicht auch mit einem Mietfahrrad zurücklegen? Bewegung durch Muskelkraft ist gesund. Oder einfach mal das letzte Stück zu Fuß gehen. Roland Stimpel vom FUSS e.V. will auch keine Leih-E-Scooter mehr in Berlin. Wenn die Fußgängerlobby sich durchsetzt, macht ein Spaziergang auch wieder mehr Spaß.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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