Zwölf neue Kiezblocks in Planung
Bezirksamt startet erste Online-Beteiligung bis April

Poller des Anstoßes: Die Sperre im Auguststraßenkiez steht immer noch.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Poller des Anstoßes: Die Sperre im Auguststraßenkiez steht immer noch.
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Mitte plant zwölf neue Kiezblocks bis zum Frühjahr 2026. Die erste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung hat online begonnen.

Mehrere Kiezblocks in der Light-Version hat Mitte schon – im Bellermannkiez und im Sprengelkiez, im Brüsseler Kiez und im Auguststraßenkiez. Nicht überall sind die Anwohner begeistert davon, dass ihre Kiezstraßen zu Einbahnstraßen werden und sie mit dem Auto nicht mehr bis vor die Haustür kommen. Der Kiezblock rund um die Auguststraße landete wegen der massiven Pollersperre in der Tucholskystraße sogar vor Gericht.

Das Bezirksamt schreckt das nicht ab. Der grüne Verkehrsstadtrat Christopher Schriner setzt die Arbeit seiner Vorgängerin fort und plant bis zum Frühjahr 2026 mindestens zwölf weitere Kiezblocks, die den Durchgangsverkehr fernhalten sollen. Dafür werden zunächst 28 Wohngebiete ausgewählt, in denen eine Verkehrsberuhigung die „größte Steigerung der Lebensqualität verspricht", lässt das Bezirksamt wissen. Entscheidend sind die Verkehrszählungen, die herausfinden sollen, ob ein Kiezblock überhaupt nötig ist. Im nächsten Schritt werden auf Basis der Ergebnisse der Beteiligung und von Verkehrszählungen 24 Kieze ausgewählt, für die das Bezirksamt konkrete Kiezblockentwürfe erarbeiten will. Zu den Kiezen, die jetzt untersucht werden, gehören unter anderem der Arkonaplatz, Beusselkiez-Nord, Dircksenstraße, Flottwellkiez, Gendarmenmarkt und Gesundbrunnen, Kameruner Straße, Karl-Marx-Allee, Moabit Wett und Lehrter Straße, das Scheunenviertel und der Soldiner Kiez sowie der Stephankiez und die Wilsnacker Straße.

„Kiezblocks" nennt man verkehrsberuhigte Wohngebiete zwischen den Hauptverkehrsstraßen. Im Bezirksamt Mitte orientiert man sich vor allem am Pariser Vorbild. Wie die französische Hauptstadt ächzt auch Mitte unter den vielen Zugezogenen, die Autos mitbringen. Der Bezirk hat rund 80 000 mehr Einwohner als vor 20 Jahren. Das heißt auch mehr Lieferdienste und Sharing-Angebote, mehr Verkehr, weniger Ruhe und schlechtere Luft. Zudem gibt es weniger Platz auf Straßen, Fußwegen und in Parks. Für den Bezirk sind die Kiezblocks die Lösung. „Sie reduzieren den Kfz-Durchgangsverkehr und schaffen so sichere, ruhige und lebenswerte Quartiere", so Stadtrat Schriner.

Anwohner können zu den ausgewählten Kiezblocks ihre Meinung sagen und zwar noch bis zum 7. April in einer ersten Online-Beteiligungsrunde auf kiezblocks-mitte.de. Dort den Button „Mitmachen" drücken. Die Ergebnisse fließen laut Bezirksamt in die weitere Planung ein. Auch Stadtspaziergänge mit den Anwohnern soll es in den einzelnen Kiezen geben. Das erklärte Ziel: Zwischen Sommer 2025 und Frühjahr 2026 sollen die Kiezblocks realisiert werden. Eine anschließende Evaluation soll den Erfolg der Maßnahmen klären. Zu den üblichen Maßnahmen in einem Kiezblock gehören Einbahnstraßenregelungen, Fahrradstraßen, Durchfahrverbote, verkehrsberuhigte Zonen, Poller und sogenannte Modalfilter auf Kreuzungen.

Poller des Anstoßes: Die Sperre im Auguststraßenkiez steht immer noch.  | Foto:  Ulrike Kiefert
Kiezblock Light im Wedding: Brüsseler Kiez hinter dem Rathaus.  | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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