Ampeln werden barrierefrei
Bis 2030 sollen alle Lichtsignalanalgen blindengerecht umgebaut werden

Bis 2030 werden in Berlin sämtliche rund 2100 Lichtsignalanlagen blinden- und sehbehindertengerecht umgebaut. Das hat der Senat am 17. März beschlossen.

Tak, tak, tak.... die Töne an Ampeln, die Blinden und Sehbehinderten signalisieren, ob Rot oder Grün ist, soll es zukünftig an allen Kreuzungen geben. Rund 2100 Lichtsignalanlagen, wie Ampeln im Amtsdeutsch heißen, bekommen einheitliche Taster mit akustischen beziehungsweise vibrierenden Signalgebern. Zum behindertengerechten Umbau gehören auch Bordsteinabsenkungen und taktile Platten am Boden, die Blinden helfen.

Berlin hat sich bereits 1998 verpflichtet, bei Neu- und Ersatzbauten von Ampeln für deren Barrierefreiheit zu sorgen. Wie Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) in ihrem Bericht an das Abgeordnetenhaus mitteilt, sind derzeit schon rund 1400 Ampeln mit akustischen und/oder taktilen Elementen für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen ausgestattet.

Insgesamt hat Berlin in den vergangenen 13 Jahren 14 Millionen Euro für den nachträglichen barrierefreien Ausbau von Ampeln zur Verfügung gestellt. Im laufenden Doppelhaushalt sind Gelder von 2,5 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen. Die Mittel wurden um 1,5 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Wie Günther sagt, „kann diese nachträgliche Ertüchtigung wegen ober- und unterirdischer Arbeiten, Anpassungen von Signalzeitenplänen oder neuen Steuergeräten sehr komplex und damit langwierig sein“. Mit dem aktuellen Etat könnten zehn bis 15 Lichtsignalanlagen pro Jahr barrierefrei ausgebaut werden. Im Rahmen des regulären Bauprogramms werden weitere acht bis zwölf Ampeln im Jahr in Abstimmung mit dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein in Berlin (ABSV) umgebaut.

Um den Umbau zu beschleunigen, hat die neue Abteilung Verkehrsmanagement der Verkehrsverwaltung mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf für 2020 ein Pilotprojekt initiiert. Der Bezirk soll dabei den straßenbaulichen Umbau übernehmen. Wenn sich dieses Vorhaben bewährt, sollen weitere Ampel-Projekte auch mit anderen Bezirken umgesetzt werden. Zudem sollen künftig alle geplanten Ampel-Modernisierungen, etwa bei der Leuchttechnik, immer auch die Barrierefreiheit berücksichtigen. Vertraglich vereinbart sind jährlich 100 Ampel-Modernisierungen, die künftig standardmäßig auch taktile und akustische Signalgeber beinhalten. Die Verlegung von Rippenplatten könnten auch noch später gemacht werden.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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