25 Jahre Straßenbahn auf dem Alex
BVG lädt zum Jubiläum ein
Vor 25 Jahren fuhr die erste Straßenbahn wieder über den Alex. Die BVG erinnert mit einer Ausstellung daran und lädt Tramanwärter ins Bewerberbüro.
Am 18. Dezember 1998 rollte der erste Zug wieder über den Alexanderplatz. In einer Ausstellung am Wochenende 9. und 10. Dezember erzählt die BVG an den vier "Alex-Haltestellen" die wechselvolle Geschichte der Straßenbahn. Außerdem stehen zwei Straßenbahnen an der Dircksenstraße. Interessierte können im Cockpit Probe sitzen und mehr über die Ausbildung zur Tramfahrerin oder zum Tramfahrer erfahren. Denn die BVG hat dort ein temporäres Bewerberbüro eingerichtet. Das ist bis zum 12. Dezember von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Die Geschichte der Straßenbahn auf dem Alexanderplatz begann natürlich nicht erst 1998. Sie reicht zurück bis in die Anfangsjahre des Nahverkehrs auf Schienen. Schon 1877 rollte die erste Pferde-Straßenbahn über Berlins bekanntesten Platz. Ab 1899 ging es dort elektrisch zu. In den 1920er und 1930er Jahren wurde der Alex zu einem der zentralen Verkehrsknoten der Stadt. Und die Straßenbahn war schon damals mittendrin und sehr präsent. Nicht weniger als zehn Linien trafen sich auf dem belebten Alexanderplatz. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Platz vor allem ein Verkehrsknoten. Noch Mitte der 1960er Jahre fuhren dort zehn Straßenbahnlinien. Es wurde zunehmend eng. Schluss war schließlich am 2. Januar 1967. Um exakt 4.51 Uhr rollte die letzte Straßenbahn der Linie 69 in Richtung Lichtenberg. Das Fahrplanheft vom Winter 1966/67 informierte auf den ersten Seiten über den Grund. Dort hieß es: "Der Alexanderplatz stellt einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Hauptstadt Berlin dar. Auf ihm vereinigen sich zur Zeit Verkehrsströme aus allen Richtungen. In der Hauptverkehrszeit passieren diesen Platz stündlich rund 3500 Fahrzeuge und 136 Straßenbahnzüge. Diese starke Belastung behindert immer stärker die den Alexanderplatz überquerenden Kraftfahrzeuge, führt zu Stockungen und Verspätungen bei der Straßenbahn, erschwert den Fußgängern das Überqueren der Straße und verärgert sowohl die Passanten und Kraftfahrer als auch die Fahrgäste."
Und so blieb der Platz rund um die Weltzeituhr über 30 Jahre lang tramfrei. Erst nach dem Fall der Mauer war die Zeit wieder reif für eine Rückkehr. Nach der Eröffnung der Trasse Alexanderplatz I im Dezember 1998 folgte 2007 die Trasse Alexanderplatz II zur Haltestelle an der Dircksenstraße. Heute sind es zwar nicht mehr zehn Linien, aber immerhin noch vier (M2, M4, M5 und M6), die täglich zigtausende Fahrgäste in die pulsierende Mitte Berlins bringen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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