BVG möchte einen Automatismus bei der Fahrpreiserhöhung
Geht es nach BVG und Finanzsenator Ulrich Nußbaum, werden sie das auch weiter tun - regelmäßig jedes Jahr und ohne Ankündigung, gekoppelt an die allgemeine Teuerungsrate. In der Vergangenheit hatten immer mal wieder politische Gründe gegen eine Preiserhöhung gesprochen.
Nach Ansicht der BVG ist der Preisanstieg dringend nötig, um Planungssicherheit zu bekommen. Zusätzlich müssen die Verkehrsbetriebe stärker in die bestehende Infrastruktur investieren. Dafür bekommen sie ab 2014 mehr Geld vom Senat. Dieser erhöht seine jährlichen Zahlungen an das landeseigene Unternehmen um 17,5 Millionen Euro. Mit dieser zusätzlichen Zahlung ist allerdings auch verbunden, dass die BVG mehr Fahrten auf besonders stark nachgefragten Tram- und Bus-Linien anbietet, denn die Zahl der ÖPNV-Nutzer steigt.
Insgesamt erhält die BVG dann rund 300 Millionen Euro pro Jahr. Sowohl für die BVG selbst, die einen zusätzliche Bedarf von 35 Millionen Euro errechnet hat, als auch für den Berliner Fahrgastverband IGEB ist das noch nicht genug, um die finanziellen Löcher zu stopfen - die BVG ist hoch verschuldet.
Weitere Preissteigerungen bei den Tickets dürfe es aus Sicht des IGEB aber nicht geben. "Vor allem nicht ohne Verhandlungen nach sozialpolitischen Gesichtspunkten", fordert Jens Wieseke, der Sprecher des Verbands. Dass mehr Busse und Bahnen eingesetzt werden sollten, sieht auch er.
Bezahlen sollte aber das Land Berlin und nicht die Fahrgäste. "Würde der Senat mehr in den ÖPNV investieren, könnte er dafür beim Straßenbau sparen", schlägt Wieseke vor.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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